Unsere Woche Auch beim Hiesfelder Freibad sind Entscheidungen zu akzeptieren

Meinung · Dass der Vorstand des Hiesfelder Freibadvereins und die aktiven Mitglieder so schnell nicht aufgeben würden, dürfte eigentlich allen klar gewesen sein, die die Entwicklungen um das Hiesfelder Freibad interessiert verfolgt haben.

 Der Freibadverein Hiesfeld kämpft weiter: Vorsitzender Thomas Giezek (links), Lilo Wallerich und Reinhard Claves.

Der Freibadverein Hiesfeld kämpft weiter: Vorsitzender Thomas Giezek (links), Lilo Wallerich und Reinhard Claves.

Foto: Heinz Schild

Natürlich war der Beschluss, den der Dinslakener Stadtrat im Juli mehrheitlich gefasst hat, die Freibadpläne am Standort Hiesfeld aufzugeben und das dortige Gelände zu einer Freizeitanlage zu entwickeln, für den Verein überhaupt kein Grund, seine Aktivitäten zum Erhalt des Freibades, dessen angestrebte Sanierung und Wiedereröffnung einzustellen. Also wurde die Idee des Bürgerbades geprüft und für gut befunden. Die Mannschaft um Thomas Giezek, der den Freibadverein als Vorsitzender führt und ein erfahrener Dinslakener Ratsherr ist, entwickelte den Plan, die Zukunft des Bades in die eigenen Hände zu nehmen. Es soll von den Stadtwerken übernommen und in ein Bürgerbad umgewandelt werden, so die ersten Überlegungen. Zudem erklärten die Verantwortlichen, „das volle unternehmerische Risiko“ für ihr Projekt tragen zu wollen. Ein bis ins Detail ausgearbeitetes Konzept gibt es noch nicht, wohl aber die feste Absichtserklärung, das Freibad nicht aufgeben zu wollen.

In einem offenen Brief, gerichtet an den Dinslakener Bürgermeister Michael Heidinger und den Stadtwerkechef Josef Kremer, haben die Freibad-Freunde ihre Vision für ein Bürgerbad in Hiefeld dargelegt und um einen Gesprächstermin gebeten. Denn sie wissen, dass ihr überaus ambitioniertes Vorhaben nur dann den Hauch einer Chance hat, wenn sie weitere Unterstützer gewinnen, die sie vorher von der Machbarkeit ihres Projektes überzeugen müssen. Nach den Sommerferien soll es ein Gespräch mit dem Bürgermeister zu dieser Thematik geben.

Der Hiesfelder Freibadverein erfährt nach wie vor großen Zuspruch aus der Bevölkerung, das belegen auch die Mitgliederzahlen, die ja nicht gerade im Sinkflug begriffen sind. Zudem gehören dem Verein etliche versierte Kommunalpolitiker an, die dessen Geschicke gut zu vertreten wissen und sich nicht so leicht geschlagen geben.

Die Kämpfer für das Hiesfelder Freibad sollten die Möglichkeit erhalten, ihre neuen Überlegungen darzulegen und diese mit Fakten und Zahlen zu untermauern. Geklärt werden muss, ob sie tatsächlich ein tragfähiges und zukunftweisendes Konzept haben, das für diese Stadt umsetzbar ist, oder ob der Erhalt des Freibades doch nur eine fixe Idee ist. Wenn dies geklärt ist, sollte ein für allemal entschieden werden. Und diese Entscheidung sollte dann akzeptiert werden, auch wenn nicht jeder damit einverstanden ist. Denn es bringt nichts, getroffene Entscheidungen wieder und wieder in Frage zu stellen und immer neue Aspekte – oder auch bereits bekannte – ins Feld zu führen, um an Beschlüssen zu rütteln, um sie doch noch irgendwie zu kippen. Das gefährdet Planungssicherheit und behindert die Entwicklung der Stadt.

Allerdings ist nicht zu vergessen, dass in Sachen Freibad auch die Gerichte noch ein Wörtchen mitzureden haben. Denn die Entscheidung zum Bürgerbegehren „Pro Freibad Hiesfeld“ steht noch aus. Möglicherweise gibt es ja noch einen Bürgerentscheid.

Ich wünsche Ihnen ein schönes und erholsames Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie eine E-Mail: heinz.schild@rheinische-post.de

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