Voerde Frauenchor "pro musica" begeistert

Voerde · Publikum spendet viel Applaus für die Mitwirkenden bei "Classic léger" im Rahmen der Voerder Schlossabende.

 Der Voerder Frauenchor "pro musica" mit seinem Leiter Marco Rohde bot dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm.

Der Voerder Frauenchor "pro musica" mit seinem Leiter Marco Rohde bot dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Im Kleid und mit ihrem Instrument in der Hand steht Lea Brückner auf der Bühne an der Allee des Wasserschlosses Haus Voerde. Hinter ihr leuchten kleine, blaue Lichtpunkte auf, als sie zu spielen beginnt. Der erste Satz des Violinkonzerts in e- Moll, Opus 64, von Felix Mendelssohn Bartholdy steht auf dem Programm. Die 16-jährige Violinistin nimmt das Publikum mit ihrer Interpretation gefangen. Virtuos und präzise spielt die junge Musikerin das Stück und erntet dafür am Ende tosenden Applaus von den Zuschauern. "Genial", sagt eine Zuhörerin. "Unglaublich", meint ein Zuhörer. Die Nachwuchskünstlerin ist ganz klar der Publikumsliebling bei "Classic léger" im Rahmen der Voerder Schlossabende.

Doch auch die anderen Mitwirkenden dieses musikalischen Abends haben einiges zu bieten. Das Trio der Philharmonie Duisburg, bestehend aus Min-Jung Lenzing (Klavier), Johannes Lenzing (Violine) und Robert Kruzlics (Violoncello), entführt die Zuschauer mit den "Ungarischen Tänzen" von Brahms direkt in die Puszta. Den fünften der Tänze wollte das Publikum als Zugabe gleich zwei Mal hören. Auch hier Applaus für die drei Musiker, die zuvor schon Beethovens "Gassenhauer Trio" interpretierten.

Ein abwechslungsreiches Programm hat der Voerder Frauenchor "pro musica" unter Leitung von Marco Rohde mitgebracht, der zeitgleich auch als Moderator und Solo-Tenor auf der Bühne steht. "Ich habe mal eine italienische Arie gesungen und hatte den Text vergessen. Da habe ich eingebaut, was mir gerade so von der Speisekarte der Pizzeria nebenan einfiel. Ist im Publikum kaum jemandem aufgefallen", scherzt Rohde, bevor er das Lied "Torna a surriento" anstimmt. Hier gibt es, leider, etwas viel Hall aus Richtung der Tontechnik, so dass die Stimme des Tenors nicht ganz so gut erklingt wie gewohnt. Eine Korrektur sorgt dafür, dass er bei seinem letzten Lied, "Dank sei dir, Herr", um so besser klingt. Hier vereinigen sich die Stimmen von Tenor und dem von ihm geleiteten Chor zu einem dichten Klanggefüge, das die Zuschauer begeistert annehmen.

Doch auch ohne den Gesangssolisten haben die Sängerinnen des Chors einiges zu bieten. Mit einem fröhlichen Ständchen ("Wir haben uns als Musici" von Walter Melchers) heißen sie das Publikum an der Allee des historischen Wasserschlosses willkommen. Bei den Schubert-Kompositionen "An die Musik" und "Die Nachtigall" zeigen die Sängerinnen ihr ganzes Können. Mit Stücken wie "Veni Jesu" und "Bleib bei mir Herr" gehören auch einige Lieder zum Repertoire, die man sonst eher aus dem kirchlichen Kontext kennt.

Am Ende gibt es, unter den beleuchteten Bäumen der Allee, langanhaltenden Applaus für alle Mitwirkenden des Klassik-Abends.

(RP)
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