Auf Einladung der Dinslakener Stadtverwaltung haben sich jetzt acht Flüchtlinge über den "Pre-Alphakurs" informiert. Ziel des Dinslakener Modellprojektes ist es, Flüchtlinge, die sich zum ersten Mal mit Schreiben und Lesen beschäftigen, an das Lernen heranzuführen. In Kooperation mit dem Bildungsträger Internationaler Bund läuft ein freiwilliger und kostenloser Kurs an drei Tagen in der Woche im Gebäude des Berufskollegs Dinslaken. Der Pre-Alphakurs soll so gut wie möglich auf den Alphabetisierungskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge vorbereiten. Der überwiegende Teil der Adressaten hat im eigenen Herkunftsland selten oder gar keine Schule besucht und ist in der Regel auch nicht in seiner Muttersprache alphabetisiert. Darüber hinaus fehlt dieser Zielgruppe Basiswissen über das lateinische Schriftsystem. Die Intention des "Pre-Alphakurses" ist, schrittweise auf eine Tagesstruktur hinzuführen und bei den schriftsprachlichen Anforderungen des Alltags zu unterstützen. "Sprachförderung bleibt nach wie vor vorrangiges Handlungsziel, weil Sprache alle Handlungsfelder der Integration betrifft", erklärt die Initiatorin des Modellprojektes, Dr. Nadia Kraam, Bildungskoordinatorin beim Kommunalen Integrationszentrum Kreis Wesel mit Dienstsitz bei der Stadtverwaltung Dinslaken. "Dank der guten Zusammenarbeit mit den lokalen Bildungsakteuren - Stadtverwaltung, Internationaler Bund, Berufskolleg, Integration Point und VHS - konnte das Modellprojekt auf den Weg gebracht werden", sagt Kraam. Mit einer Gesamtlaufzeit von 100 Unterrichtstunden soll der "Pre-Alphakurs" der genannten Zielgruppe vermitteln, sich auf einen zwei bis dreistündigen Unterrichtstag sowie auf eine Lehrkraft einzulassen. Ebenso sind der Umgang mit Büchern, Schreibmaterial und auch die Methodik der Gruppenarbeit Lehrinhalte. Mit dem Modellprojekt ist die Hoffnung verbunden, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den zukünftigen Alphabetisierungskurs motivierter und angstfreier beginnen. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Informationen gibt es auf der Internetseite: www.demokratie-leben.de