Dinslaken Flüchtlinge beteiligen sich am Gemeindefest

Dinslaken · Am Tag des Offenen Denkmals feiert die katholische Gemeinde den 120. Geburtstag der Herz-Jesu-Kirche in Oberlohberg mit einem bunten Programm, an dem viele Vereine mitwirken.

Am 4.Oktober 1896 fand die erste Eucharistiefeier in der Herz-Jesu-Kirche statt. Erst im Jahre 1920 erfolgte dann die Weihe der Kirche und die Einsetzung der Reliquien des Heiligen Cyriakus und der Heiligen Thekla. Cyriakus war der Kirchenpatron der durch die Reformation verloren gegangenen Mutterkirche, der heutigen Dorfkirche. In den 120 Jahren ihres Bestehens gingen gravierende Ereignisse, wie etwa die beiden Weltkriege, über die kleine Kirche hinweg, die ursprünglich als dreischiffiger Bau geplant war.

In einer kleinen Broschüre, die am Tag des Gemeindefestes den Besuchern vorgestellt werden wird, wird die Kirchengeschichte dem interessierten Leser in Kurzform anschaulich vermittelt. Seit 2001 steht die Herz-Jesu-Kirche unter Denkmalschutz. Am 11. September 2016 findet der bundesweite "Tag des offenen Denkmals" in Deutschland statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto: "Denkmäler erhalten". So ist es naheliegend, an diesem Tag den 120. Geburtstag der Herz-Jesu-Kirche zu feiern.

Das Gemeindefest beginnt um 11 Uhr mit einem Festhochamt. Danach sind rund um die Kirche allerlei Vergnügungen zu finden. Die Herz-Jesu-Gemeinde ist dörflich geprägt und verfügt über ein gutes und reges Vereinsleben. Deshalb beteiligen sich nicht nur die Gruppen aus der Gemeinde an der Gestaltung des Festes, sondern auch der Schützen- und Heimatverein und die Landfrauen, um nur einige zu nennen.

Es gibt Stände von den Sternsingern und Messdienern, der Katholischen Frauen (kfd), dem Förderverein, den Senioren, dem Skatclub, der Kroatischen Gemeinde und den "Jungen Frauen", die einen Kindertrödelmarkt gestalten.

Das Tambourcorps Oberlohberg bringt ein Geburtstagsständchen. Es gibt Musikbeiträge von den "Kecken Kiebitzen", und Cesare Siglarski unterhält mit seinem musikalischen Können. Etwas ist an diesem Jubiläumstag vielleicht ganz besonders: Seit mehr als eineinhalb Jahren pflegt die Gemeinde einen engen Kontakt zu Menschen aus der Fliehburg und unterstützt die Flüchtlinge bei vielfältigen Angelegenheiten, Problemen und Fragen. Sei es die Begleitung bei Arztbesuchen, Einschulung, Wohnungssuche, Behördengänge und vielem mehr. Die Flüchtlinge werden nicht nur Besucher des Gemeindefestes sein, sondern werden sich mit einem eigenen Stand präsentieren, wo sie Spezialitäten aus ihren jeweiligen Heimatländern anbieten. Das ist eine schöne Geste der Verbundenheit und die Chance, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Damit den Flüchtlingen keine Auslagen entstehen, wird dieses Projekt vom Bundesministerium des Innern aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und Pro Asyl im Rahmen der Internationale Woche gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit unterstützt.

Albina Sejdiu, eine bekannte junge Künstlerin aus der Fliehburg, wird einige ihrer Bilder in der Kirche ausstellen. Mitglieder des Fördervereins bieten Kirchenführungen an. Der Erlös der Veranstaltung verbleibt getreu dem Motto "Denkmäler erhalten", in der Gemeinde.

(RP)
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