Dinslaken Feuerwehr im Großeinsatz

Dinslaken · Im Benteler-Stahlrohrwerk an der Luisenstraße ist am Freitag früh Feuer ausgebrochen. Aus einem Keller stieg der dunkle Rauch über Stunden meterhoch empor. Es gab keine Verletzten, eine Gefahr für die Anwohner bestand nicht.

Ein Brand unter der Walzhalle des Benteler-Stahlrohrwerks an der Luisenstraße hat gestern gegen 6.45 Uhr einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Wegen des dichten Rauchs, der meterhoch aufstieg, forderte die Polizei die Anwohner über Lautsprecherdurchsagen auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Nachbarn berichteten von einer starken Geruchsbelästigung. Gegen Mittag rückten zwei Messfahrzeuge des Kreises Wesel an, die Fachleute stellten aber keine für Menschen schädlichen Werte in der Luft fest. Nach Angaben von Benteler-Sprecherin Gudrun Girnus wurde durch den Brand niemand verletzt.

Ursache unklar

Die Brandursache stand gestern noch nicht fest. Unklar blieb auch, welcher Stoff Feuer gefangen hatte. Das Werksgelände wurde evakuiert, die Produktion vorübergehend eingestellt. Die Löscharbeiten der Feuerwehr dauerten bis in die Nacht an. Knapp 90 Einsatzkräfte aus Dinslaken, Voerde, Hünxe, Hamminkeln, Oberhausen und Duisburg waren den ganzen Tag mit über 20 Fahrzeugen vor Ort.

Am Nachmittag nahm die Rauchentwicklung zunächst kurzfristig zu, anschließend wurde der Qualm weniger und färbte sich weiß. Gegen Abend gab der Dinslakener Feuerwehr-Sprecher Christian Tholl Entwarnung: "Wir haben die Situation jetzt unter Kontrolle, die Rauchentwicklung hat stark abgenommen."

Der Einsatz hatte sich schwierig gestaltet. Wasser zapfte die Feuerwehr von den umliegenden Hydranten der Weißenburgstraße und der Luisenstraße ab. Durch kilometerlange Schläuche pumpten sie das Wasser dann auf das Werksgelände. Den Keller, in dem es brannte, konnten die Einsatzkräfte nicht betreten. "Es wäre für uns viel zu gefährlich, in den Raum zu gehen. Dort war es viel zu heiß", erläuterte Tholl. Daher fluteten die Einsatzkräfte mit mehreren tausend Litern Wasser das Untergeschoss.

Spezialisten aus Duisburg

Bedingt durch den bissigen Gestank, forderte die Einsatzleitung zwei Wagen der Duisburger Feuerwehr an. Wären die Luftwerte bedenklich gewesen, hätten die Duisburger Spezialisten Benteler-Mitarbeiter, Anwohner und Einsatzkräfte vor dem Rauch geschützt.

Die Polizei sperrte die Luisenstraße ab der B 8, die Katharinenstraße ab der Augustastraße und Teile der Gerhard-Malina-Straße. Weil auch die Zugangsstraße "Am Stadtbad" gesperrt war, schlossen die Stadtwerke das Bad "DINamare". Sie rechneten nicht mehr mit Gästen, ein Aushang am Eingang sollte diese im Zweifel informieren. Am Abend gab die Feuerwehr bekannt, dass die gesamten Straßensperren wieder aufgehoben wurden, weil keine Gefahr mehr bestünde. Das Schwimmbad kann damit heute wieder wie gewohnt um 6.30 Uhr öffnen.

Die Benteler-Werksleitung hatte das Betriebsgelände abriegeln lassen, auch die Presse bekam keinen Zutritt. Mitarbeiter des Unternehmens durften keine Auskunft geben.

(RP)
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