Feuerwehr warnte vor Schadstoffen Brand in Chemie-Lagerhalle in Voerde - zwei Feuerwehrleute verletzt

Voerde · In der Nacht zu Mittwoch stand im Gewerbegebiet Grenzstraße eine Halle in Flammen, in der Epoxidharze und Lösungsmittel gelagert waren. Zwei Männer des Löschzugs Voerde wurden bei einer Explosion leicht verletzt.

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Großbrand in Chemie-Lagerhalle in Voerde

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Foto: Feuerwehr Voerde

Die ersten Notrufe gingen um 22.42 Uhr am Dienstagabend ein. Kurz darauf heulten die Sirenen, ein Großaufgebot der Feuerwehr rückte zum Unglücksort im Gewerbegebiet Grenzstraße aus. „Beim Eintreffen hat die Halle in Vollbrand gestanden“, berichtete am Mittwochmorgen Dirk Bosserhoff, Leiter der Voerder Feuerwehr, noch am Einsatzort. Das Gebäude habe lichterloh gebrannt.

„Flammen schlugen vier bis sechs Meter aus dem Dach heraus“, rekapitulierte die Feuerwehr später in einer Mitteilung zum Einsatz. „Eine etwa 30 Meter hohe schwarze Rauchsäule stand über der Einsatzstelle.“

In der etwa 20 mal 60 Meter großen Halle, die an der Gewerbestraße beziehungsweise am Heideweg liegt, wurden Epoxidharze und Lösungsmittel gelagert und verarbeitet. Die leicht entzündlichen Stoffe sorgten immer wieder dafür, dass hohe Flammensäulen in die Höhe schossen. Die Löscharbeiten waren entsprechend schwierig und auch risikoreich.

Zwei Feuerwehrmänner des Löschzugs Voerde wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Im Inneren der Halle habe es eine Explosion gegeben, erläuterte die Feuerwehr. Die Druckwelle habe das Rolltor des Gebäudes aus der Verankerung gerissen, die beiden Einsatzkräfte wurden davon umgeworfen. „Aber den beiden geht es wieder gut, sie sind wohlauf“, beruhigte Bosserhoff am Morgen. Sie hätten sich direkt am Einsatzort vom Roten Kreuz behandeln lassen, ins Krankenhaus mussten sie nicht.

Die Löscharbeiten wurden zusätzlich dadurch erschwert, dass das Dach eingestürzt war und Teile davon das brennende Material in der Halle bedeckten. Deshalb war das Löschen von oben weniger wirksam. Die Feuerwehr flutete darum den ganzen Bereich mit Schaum, erklärte Dirk Bosserhoff.

Große Mengen dieses Schaums bedeckten noch am Tag die Umgebung der Halle, dicke Flocken davon wehten über die Straße und den benachbarten Acker. Die blecherne Fassade des ausgebrannten Gebäudes war teilweise eingerissen, im Inneren häuften sich die schwarzen Trümmer. Gegen drei Uhr in der Nacht sei das Feuer unter Kontrolle gewesen, so Feuerwehrchef Bosserhoff. Restarbeiten zogen sich aber über viele Stunden hin, noch am Vormittag mussten Glutnester gelöscht werden. Kratziger Rauchgeruch hing in der Luft.

Ausgebrannt ist in der Nacht zu Mittwoch eine Lagerhalle in Voerde.

Ausgebrannt ist in der Nacht zu Mittwoch eine Lagerhalle in Voerde.

Foto: dpa/Arnulf Stoffel

Über die Notfall- und Warn-App Nina war in der Nacht gegen 23.45 Uhr eine Warnung an die Bevölkerung ausgegeben worden. Darin hieß es, es würden durch das Feuer „Schadstoffe freigesetzt, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können“. Zeitgleich wurde die Schadstoffbelastung in der Luft der Umgebung gemessen, was später in der Nacht zur Entwarnung führte. „Es ist alles unterhalb der Grenzwerte geblieben“, fasste Bosserhoff zusammen. Insgesamt waren in der Nacht 112 Kräfte am Unglücksort im Einsatz. Hilfe kam von Wehren der Umgebung, vor allem in Form von Fahrzeugen und Material. Am Morgen beschlagnahmte die Polizei den Brandort. Die Ermittlungen zur Brandursache wurden aufgenommen. Zur Schadenshöhe gibt es bislang nur sehr grobe Schätzungen. Die Polizei geht von „deutlich über 500.000 Euro“ aus, wie ein Sprecher erklärte.

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