Dinslaken Fest mit Tanz und Gesang

Dinslaken · Zu einer außergewöhnlichen Geburtstagsfeier hatte das Tanzstudio „La Balance“ eingeladen. Selten haben die schweren roten Samtvorhänge besser zu einer Veranstaltung in der Kathrin-Türks-Halle gepasst.

„Ein Grund zu feiern“ lautete der Titel der Veranstaltung des Tanzstudios „La Balance“, die in der Kathrin-Türks-Halle stattfand. Und so wurden aus den Zuschauern Gäste, die an der Feier zum 80. Geburtstag des Großvaters teilnahm und g mitfeierten. Die gesamte Familie war versammelt. Drei Generationen – Oma und Opa, viele Kinder, noch mehr Enkelkinder und alle möchten dem Jubilar eine Freude machen. Und weil das Publikum ja nicht nur passiv war, stimmte es in das „Happy Birthday“ mit kräftiger Stimme und lautem Klatschen ein. Schon nach kürzester Zeit fühlte man sich wirklich zugehörig.

Auf der Bühne stand der Geschenktisch, und Bilder zeigten wichtige Stationen im Leben der Großeltern. Auf die obligatorische Feststellung „Du bist aber groß geworden! Gehst du denn schon zur Schule?“ antworteten die gewitzten Ballettmädchen mit frechem Text und Tanz auf die Melodie von Pippi Langstrumpf und zeigten den Zuschauern Hüpfen, Springen und Drehen auf die elegante Art. Zum Schneewalzer erschienen die Tänzerinnen in Kostümen, die sogleich eine winterliche, fast weihnachtliche Stimmung verbreHumour mit kleine Schneeflocken schwebten sie zur Musik auf der Bühne umher. Verzückte und begeisterte Gesichter nicht nur bei den Verwandten in den Zuschauerreihen.

Choreographien zur Musik aus Opas Zeiten gab es unter anderem mit „Lollipop“, dem „Rock‘n‘Roll Step“ und „Ohne Krimi“. Einen vielleicht ein wenig gewagten Übergang zu den russischen Folkloretänzen „Kalinka“ und „Katjuscha“ schafften die Tänzerinnen – von den Erfahrungen des Opas in russischer Kriegsgefangenschaft, über die da aber doch eigentlich gar nicht so schlechten Partys, hin zur Trink- und Tanzfreude der Russen. Davon abgesehen zeigten sie dann den beeindruckenden „Kasatschok“-Tanzschritt, klatschten, stampften mit dem Publikum, schlugen wild Räder, drehten sich in Kreiseln und ernteten großen Jubel. Viel Springen, viel Fliegen und Knallen und Klischee im angemessenen Maß. Kunststücke, elegante, filigrane und oftmals wie schwebend wirkende Bewegungen begeisterten die Zuschauer, unterstrichen von den kunstvollen und immer genau passenden Kostümen.

Ein Lebenstraum erfüllte sich für Opa dann noch, als ihm seine Kinder ein Motorrad schenken. Mit 80 Jahren zu alt für die Route 66? Nicht die Spur. Opa Alfreds Wunschroute war sowieso nicht die amerikanische Route 66 – ihm genügte die B1 völlig. Nachdem der Aufstieg auf die Höllenmaschine erst mal geschafft war, gab es kein Halten mehr. Oma erklärte den Enkeln mit einem Lied, das passiert, was passiert – „Qué será, será“, Opa sang mit seinem Sohn Bob Dylans „Father and son“ und fasste im Finale seine Gefühle mit dem gefühlvollen „Wonderful World“ von Louis Armstrong zusammen.

(RP)
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