Voerde Exoten züchten, Natur schützen

Voerde · Die Mitglieder des Vogelzuchtvereins Voerde züchten nicht nur exotische Vögel, sondern kümmern sich auch darum, dass die heimischen Flugtiere weiter überleben können. So stellen sie beispielsweise Nistkästen auf.

In einer großen Voliere fliegen heimische Waldvögel hin und her, verstecken sich hinter Zweigen und Ästen und blicken durch das Gitter hinaus auf die Besucher der Vogelschau des Vogelzuchtvereins Voerde 1986 im Gasthaus Möllen. Für die gibt es hier einiges zu sehen, auch ganz ohne spezielle Vorkenntnisse im Bereich der Vogelzucht. Denn die Mitglieder des Vereins haben eine Vielzahl von verschiedenen Vögeln mitgebracht. Da tummeln sich bunte Exoten neben den Bewohnern der Wälder in der Umgebung, und die Wellensittiche überstrahlen alles mit ihrer Farbenpracht. "Die Möglichkeiten bei der Farbgebung sind noch lange nicht ausgereizt", sagt Klaus Keiner, der erste Vorsitzende des Vereins. Dabei scheinen die Sittiche in verschiedenen Grünschattierungen, in blauem oder gar violetten Federkleid oder gemischt mit einem leichten Braunton als "zimtfarbene" Exoten, schon fast alle Farben des Regenbogens aufzubieten.

Kleine Papageien und Albinos

Einen kleinen Höhepunkt, im wahrsten Sinne des Wortes, stellen auch die Sperlingspapageien dar, die ganz ruhig auf ihren Stangen sitzen. "Das sind die kleinsten Papageien, die es gibt", erklärt Klaus Keiner. Kaum größer als ein Kanarienvogel gehören diese doch zur gleichen Vogelfamilie wie die oft sehr viel größeren Geschwister.

Ebenfalls eine Rarität sind verschiedene Albinovögel mit einem vollkommen weißen Gefieder. "Albinos kommen auch in der Natur vor", berichtet Klaus Keiner. "Da hätten sie allerdings kaum eine Überlebenschance, weil die Farbe des Gefieders der Tarnung dient." Ein leuchtend weißer Vogel, der auf einem braunen Baumstumpf oder im grünen Baum oder Busch sitzt, ist für jede Katze und jeden Raubvogel natürlich ein gefundenes Fressen, da er dort sofort zu erkennen ist.

Tieren soll es gut gehen

Wert legt Klaus Keiner darauf, dass hier keine Tierquälerei betrieben wird. "Als Züchter muss man ganz besonders darauf achten, dass die Tiere gesund sind und das es ihnen gut geht", sagt er. Daher leben seine gefiederten Haustiere normalerweise auch in einer großräumigen und beheizten Voliere, wo sie sich frei austoben können und bekommen nur bestes Futter. Schließlich soll auch die nächste Vogelgeneration wieder gesund und munter sein.

Außerdem sorgt der Verein mit Nistkästen dafür, dass auch die freilebenden Vögel geschützt werden. "Die finden in den Städten heutzutage kaum noch Nistplätze", sagt Klaus Keiner. Doch da helfen die Vogelfreunde aus Voerde natürlich gerne aus.

Die Sieger der Vereinsmeisterschaften — Farbenkanarien: Waldemar Görnt; Positurkanarien Sascha Keiner; Waldvögel: Hermann van der Linde; Großsittiche: Waldemar Görnt; Exoten: Timo Schreiber; Wellensittiche: Sascha Keiner.

(RP)
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