Dinslaken Ex-CDU-General zur deutschen Einheit
Dinslaken · Ruprecht Polenz sprach bei der Feier der Dinslakener Christdemokraten.
Dass man zu einer Feier anlässlich der Wiedervereinigung Deutschlands gerne mal darauf zurückblickt, wie man selbst die Tage der Wende erlebte, ist normal. Ruprecht Polenz erfuhr von der Öffnung der innerdeutschen Grenze erst am Morgen danach, wie er seinen Parteifreunden in Dinslaken, auf deren Einheitsfeier im Gasthof Ortmann berichtet. "Ich war auf Geschäftsreise und damals wurde man nicht sofort übers Smartphone über alles informiert", erklärt der ehemalige Generalsekretär der CDU. Seine Reaktion war positiv, weil er damit das Ende der DDR besiegelt sah. "Ich habe mich richtig gefreut", erklärt er seinen Parteifreunden in Dinslaken.
Was dann folgte, war ein eloquent vorgetragener Rundumschlag in Sachen Politik. So führte Polenz aus, dass die Einheit Deutschlands immer eng verknüpft war mit der Einheit Europas. "Wir werden nur als europäisches Deutschland ertragen und sind auch nur so erträglich", erklärte Polenz. Wegen seiner Vergangenheit würde Deutschland noch immer kritischer beäugt, als andere Nationen. Ein Phänomen wie das Erstarken rechter Parteien oder nationalistischer Gedanken würde man auf der Bühne der internationalen Politik für Deutschland anders sehen, als etwa für Frankreich oder die Niederlande, wo es ähnliche Phänomene gibt. Auch beim Thema Flüchtlinge brachte Polenz klare Worte an. "Man hätte in den Ländern, aus denen die Flüchtlinge kommen, schon lange vor der Flüchtlingskrise mehr machen müssen", erklärte der ehemalige CDU-Generalsekretär. Die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte er dann für den richtigen Weg, auch mit Bezug auf christliche Werte, welche die CDU in ihrem Namen trägt. Allerdings bräuchte man eine gemeinsame Flüchtlingspolitik für Europa, einheitliche Verfahren und eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge. "Es soll niemand sagen, die EU wäre nicht in der Lage, zwei oder drei Millionen Flüchtlinge aufzunehmen", sagte Ruprecht Polenz und erntete Lob und Applaus von seinen Parteifreunden.
Den gab es auch für die Bundestagsabgeordnete Marie-Luise Dött, die dem Publikum etwas aus dem politischen Alltagsgeschäft in Berlin erzählte.