Projekt-Förderung Hilfe für die Flüchtlingsarbeit auf Lesbos

Dinslaken · Eine Delegation des Evangelischen Kirchenkreises Dinslaken reiste auf die griechische Insel und informierte sich über die Flüchtlingssituation. Daraus entstand die Idee, die dortige Lage durch Projekt-Förderung zu verbessern.

 Sie gehörten der Delegation aus Dinslaken an, die im Oktober die griechische Insel Lesbos besuchte (von links): Gerhard Greiner, früherer Flüchtlingspfarrer und Mitglied des Fördervereins Kultur und Evangelische Kirche in Dinslaken, Edith Bruckwilder vom Eine-Welt Laden Dinslaken und Superintendent Friedhelm Waldhausen.

Sie gehörten der Delegation aus Dinslaken an, die im Oktober die griechische Insel Lesbos besuchte (von links): Gerhard Greiner, früherer Flüchtlingspfarrer und Mitglied des Fördervereins Kultur und Evangelische Kirche in Dinslaken, Edith Bruckwilder vom Eine-Welt Laden Dinslaken und Superintendent Friedhelm Waldhausen.

Foto: Heinz Schild

Die Eindrücke, die die Mitglieder der Delegation aus Dinslaken bei ihrem mehrtägigen Besuch auf Lesbos gewannen, haben sich ihnen eingeprägt. Friedhelm Waldhausen, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Dinslaken, Gerhard Greiner, früherer Flüchtlingspfarrer und Mitglied des Fördervereins Kultur und Evangelische Kirche in Dinslaken, sowie Edith Bruckwilder vom Eine-Welt-Laden Dinslaken, gehörten zu der sieben Mitglieder starken Gruppe, die sich über die Flüchtlingsarbeit auf der griechischen Insel informierte.

„Die Lage der Flüchtlinge dort ist nach wie vor dramatisch, es fehlt einfach an allem“, berichtet Bruckwilder. Rund 7000 Geflüchtete hätten damals in dem für rund 3000 Menschen ausgelegten Flüchtlingslager Moria gelebt. „Die Menschen brauchen unsere Solidarität und unsere Unterstützung“, sagt Waldhausen. Der Superintendent hofft, dass der Kirchenkreis Dinslaken Projekte auf Lesbos unterstützt, die dazu beitragen, den dort untergebrachten Flüchtlingen das Leben zu erleichtern.

Ideen, was gemacht werden könnte, sollen gemeinsam mit den acht Gemeinden des Kirchenkreises entwickelt werden. Es gehe auch darum, den Geflüchteten Perspektiven zu eröffnen. „Wir schreiben nichts vor, wir wollen die Menschen innerlich gewinnen, damit sie sich mit uns auf den Weg machen“, sagt Waldhausen, der auf möglichst viele Unterstützer hofft. Die Solidarität mit den Flüchtlingen soll sich dabei nicht ausschließlich auf Spenden beschränken. Ebenso wichtig sei es, und dies gelte auch für die Einheimischen, ihnen zu zeigen, dass man sie nicht vergessen und ihre Situation im Blick habe. Gedacht ist beispielsweise daran, das Mosaik, ein Begegnungscenter auf Lesbos, zu fördern.

Am 13. Mai kommt Efi Latsoudi nach Dinslaken und besucht den Kirchenkreis. Sie ist in der Flüchtlingsarbeit auf Lesbos aktiv und leitet dort die Organisation Lesbos Solidarity, die sich für Geflüchtete, die Rechte von Schutzsuchenden, Hinterbliebenen und Verstorbenen einsetzt. Die engagierte Frau, deren Reise durch Deutschland von Pro Asyl organisiert wird, wird über die Arbeit der Hilfsorganisation berichten. Für den 13. Mai ist eine öffentliche Veranstaltung mit Efi Latsoudi geplant, die um 19 Uhr in der evangelischen Stadtkirche stattfinden soll.

Erfahrungen mit Projekten für Flüchtlinge auf Lesbos gibt es in Dinslaken bereits. Der Eine-Welt-Laden unterstützt seit etwa eineinhalb Jahren das Integrations- und Bildungsprojekt Safe Passage-Bags, das Lesbos Solidarity entwickelt hat, wie Bruckwilder berichtet. Der Eine-Welt-Laden an der Duisburger Straße vertreibt Taschen, die auf der griechischen Insel aus Rettungswesten genäht werden, die von Flüchtlingen an den Stränden zurückgelassen wurden. Angefertigt werden die Taschen bei diesem Recycling-Projekt von Geflüchteten und Einheimischen. Dadurch haben dort neun Menschen eine bezahlte Arbeit. Der Eine-Welt-Laden plant, den Taschenverkauf auf eine breitere Basis zu stellen und auszuweiten.

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