Entscheidung in Dinslaken Evangelische Gemeinde sagt alle Präsenzgottesdienste ab

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Schweren Herzens macht die Evangelische Kirchengemeinde Dinslaken dicht: Im Lockdown soll es keine Präsenzgottesdienste mehr geben, auch nicht zu Weihnachten. Stattdessen gibt es Online-Angebote.

 Abstand halten vor der Krippe (Symbolbild): Die Kirchengemeinden müssen entscheiden, wie viel Nähe sie über Weihnachten schaffen wollen.

Abstand halten vor der Krippe (Symbolbild): Die Kirchengemeinden müssen entscheiden, wie viel Nähe sie über Weihnachten schaffen wollen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Evangelische Kirchengemeinde Dinslaken sagt bis auf Weiteres alle Präsenzgottesdienste ab – also auch jene zu Heiligabend und Weihnachten. Stattdessen gibt es Video-Gottesdienste, die über die Homepage der Gemeinde abrufbar sind. Das hat das Presbyterium jetzt in einer Sondersitzung entschieden. Schweren Herzens, wie Pfarrer Armin van Eynern betont. „Das ist natürlich eine Zerreißprobe für uns alle gewesen“, sagt er. „Das war wirklich eine Vernunftentscheidung, gegen das Herz.“

Man habe lange versucht, gemeinsame Gottesdienste zu ermöglichen. „Aber die Pandemieentwicklung hat uns Schritt für Schritt alles zerlegt“, so der Pfarrer. Auch wolle die Gemeinde der Gesellschaft ein Signal der Solidarität geben: „Auch wir nehmen den Lockdown in Kauf.“ Die Regelung soll gelten, bis der öffentliche Lockdown aufgehoben wird. Seelsorge und Amtshandlungen sind von dem Beschluss ausdrücklich ausgenommen.

Die verschiedenen Presbyterien der Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Dinslaken haben zu unterschiedlichen Lösungen gefunden, erklärt Superintendent Friedhelm Waldhausen. In Hünxe soll es über Weihnachten ein reduziertes Programm geben. In Walsum gibt es über die Festtage sehr kleine, kurze Gottesdienstformate mit strengem Hygienekonzept. Die Gemeinde Hiesfeld feiert Heiligabend Autogottesdienste. In Götterswickerhamm und Voerde wurde am Freitagnachmittag noch beraten.

Auch in katholischen Gemeinden wird derzeit diskutiert, ob man zu Weihnachten Präsenzgottesdienste anbieten will oder nicht. Sowohl die Gemeinde St. Peter und Paul Voerde als auch die Pfarrei St. Vincentius Dinslaken wollen am Montag darüber entscheiden. Möglich wären auch Schritte wie eine weitere Reduzierung der Besucherzahlen.

(szf)
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