Dinslaken Erst evakuiert, dann entschärft

Dinslaken · Eine 20-Zentner-Bombe entschärfte der Kampfmittelräumdienst in Oberhausen. Wegen der Sprengkraft des Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg mussten auch Anwohner der Turmstraße in Dinslaken evakuiert werden, bevor die Entschärfung beginnen konnte.

Februar 2011: Hier wird eine Mega-Bombe entschärft
18 Bilder

Februar 2011: Hier wird eine Mega-Bombe entschärft

18 Bilder

Eine halbe Stunde vor der endgültigen Sperrung ist auf der Turmstraße noch alles ruhig. Vereinzelt parken Anwohner ihre Autos vor den Häusern, und Spaziergänger kehren nach Hause zurück. Um 13.45 Uhr soll sich hier niemand mehr aufhalten, denn dann wollen die Experten des Kampfmittelräumdienstes an der nahen Bahnstraße in Oberhausen mit der Entschärfung eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg beginnen. Um die Fundstelle wurde ein anderthalb Kilometer weiter Sicherheitsradius gezogen, in dem auch die Turmstraße liegt. Hier sind schon eine halbe Stunde vor der heißen Phase des Einsatzes einige Fahrzeuge von Polizei und Ordnungsamt unterwegs, einige Straßen weiter laufen Mitarbeiter der beiden Behörden durch die Straßen, um die Lage zu sichern.

Erstmal raus

Davon betroffen ist auch das Geschäft Fischer an der Turmstraße. In dem Laden für Farben, Bodenbeläge und Tapeten befinden sich noch einige Kunden, doch pünktlich um 13.45 Uhr werden die Angestellten auch hier nicht mehr im Laden sein. "Wir haben nur aus der Zeitung davon erfahren. Uns hat niemand direkt informiert", sagt Seniorchef Hans-Dieter Fischer und bemängelt die Informationspolitik der Stadt Dinslaken. "Wir wissen nicht, wo wir gleich hin sollen." Eigentlich ist nur klar, dass sein Geschäft bis 15 Uhr geschlossen bleiben soll.

Besser haben es da die rund 40 Evakuierten angetroffen, die in der Mensa der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Oberhausen-Schmachtendorf ein Ausweichquartier gefunden haben. Hier sorgt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) aus Oberhausen mit Keksen und Kaffee für relativ gute Laune. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre, in der einige Seniorinnen die Stricknadeln schwingen. "Wir haben vor allem ältere Menschen hier, die Probleme mit dem Gehen haben", sagt Abschnittsleiter Martin Götzke vom DRK. Die Einsatzkräfte hatten einige der alten Menschen abgeholt und zum Schulgebäude gebracht, um sie aus der Evakuierungszone zu schaffen.

Keine Probleme

Um kurz nach 14 Uhr wird es dann am Fundort der Fliegerbombe kritisch. Peter Giesecke und seine Mitarbeiter vom Kampfmittelräumdienst machen sich an die Entschärfung des Sprengkörpers. Knapp 30 Minuten später ist die mannsgroße Bombe dann entschärft. Entwarnung. "Es ist alles gut gelaufen. Die Bombe konnte problemlos entschärft und abtransportiert werden", berichtet Rainer Suhr, Leiter der Pressestelle der Stadt Oberhausen. Der Sprengkörper aus dem letzten Weltkrieg mit seinen 1000 Kilogramm Gewicht, davon 500 Kilogramm Sprengstoff, wird nun demontiert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort