Entwicklung im Kreativ-Quartier Lohberg Lohse verlässt Lohberg

Lohberg · Der Verkauf der Grundstücke im Kreativ-Quartier Lohberg ist auf der Zielgeraden. In diesem Jahr starten große Bauprojekte, Unternehmen halten Einzug. Die Stadt entwickelt Ideen dafür, wie alter und neuer Ortsteil zusammenwachsen.

 Bernd Lohse, Projektentwickler von RAG Montan Immobilien, gibt das Projekt Lohberg ab.

Bernd Lohse, Projektentwickler von RAG Montan Immobilien, gibt das Projekt Lohberg ab.

Foto: Zehrfeld

Zehn Jahre ist es her, dass sich auf dem Zechengelände etwas zu tun begann. Mit dem Einzug der ersten Künstler, mit Ideen und Konzepten. Bernd Lohse, Projektentwickler der Gesellschaft „RAG Montan Immobilien“, blickt zurück: „Damals auf der Pressekonferenz habe ich gesagt, dass diese Entwicklung eine Dekade dauert“, sagt er. Jetzt geht es an das Ende der Planungsphasen und an die Spatenstiche. Er selbst allerdings zieht sich dabei ab jetzt nach und nach zurück.

Bernd Lohse gibt Lohberg ab

Bernd Lohse war zehn Jahre lang das „Gesicht“ des Wandels im Stadtteil. Jetzt gibt er das Projekt ab. „Wir arrangieren um innerhalb der RAG Montan Immobilien“, erklärt er. Er übernimmt Aufgaben im Bereich von Recklinghausen, Oberhausen, Essen und Herne. „Hier in Lohberg sind die Meilensteine gesetzt“, jetzt gebe er die Sache an einen Kollegen ab. Er gehe mit Wehmut, sagt er. In Lohberg habe er immer das Gefühl gehabt, nach Hause zu kommen.

Wohnen

Im Wohnquartier sind fast alle Baugrundstücke verkauft oder reserviert. Frei sind noch zwei Areale, auf denen Mehrfamilienhäuser entstehen sollen: Für sie gebe es „intensive Gespräche“. Auf den großen Flächen an der Hünxer Straße, auf denen „bezahlbarer Wohnraum“ entstehen soll, sollen in diesem Jahr Bauarbeiten starten.

Gewerbe und Institutionen

Auch in diesem Bereich seien rund 80 Prozent der Fläche verkauft oder reserviert, in diesem Jahr würden restliche Verkäufe getätigt und Erschließungsarbeiten in Angriff genommen, so Bernd Lohse. Das Unternehmen Kiddybox wollte zeitnah einziehen, ein Netto-Markt will sich ansiedeln: „Das soll dieses Jahr erfolgen.“ Ebenso ist ein Gastronomiebetrieb geplant: „Der wird auch noch diese Jahr gebaut und eröffnet.“

Die Kohlenmischhalle werde bis Mai rundum geschlossen. Dann wolle man einen Investorenwettbewerb starten: „Der Preis ist fix, und die beste Idee gewinnt“, erklärt Lohse. Ohne konkreten Zeitplan ist der Bau einer Strom-Tankstelle für Elektro-Autos angedacht, und der Umzug der Awo-Kita steht nach wie vor vor Augen. „Plan ist es, dass Ende dieses Jahres mit dem Bau begonnen wird“, sagt Heike Schulz, Projektleiterin der Stadt Dinslaken.

Soziales

„Es sind immer die Menschen, die ihre Zeichen hinterlassen und die ein Projekt, hier die Entstehung einer Siedlung, eigentlich prägen“, sagt Bernd Lohse. In Lohberg seien so viele Leute eingebunden, dass man wirklich ein lebendiges Viertel habe. Die Stadt Dinslaken denkt darüber nach, wie Stadtentwicklung das unterstützen kann: „Ein neues Integriertes Handlungskonzept für den gesamten Stadtteil bereiten wir zur Zeit vor“, sagt Heike Schulz. Leitgedanke ist die Frage: Was braucht Lohberg, um zusammenzuwachsen?

Volker Grans vom Kinderschutzbund Dinslaken-Voerde berichtet, dass sich 30 Jugendliche aus Lohberg als „Bergpark-Paten“ um den Bergpark kümmern, und dass erfolgreich Kontakte zwischen jungen Leuten und ansiedlungswilligen Unternehmen geknüpft werden.

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Eine Akteurin der ersten Stunde in Lohberg ist Walburga Schild-Griesbeck vom Atelier Freiart. Sie beobachtet, dass eine neue Entwicklung eingesetzt hat: „Es kommen sehr viele Touristen hier her.“ Die Menschen seien interessiert daran, wie der Wandel in Lohberg vorangeht.

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