Dinslaken. Emschergenossenschaft modernisiert das Klärwerk

Dinslaken. · Im Rahmen ihres Generationenprojekts Emscher-Umbau verlegt die Emschergenossenschaft nicht nur die Emschermündung am Stapp, sondern baut auch das Klärwerk Emschermündung (auch KLEM genannt) an der Turmstraße in Dinslaken um - die Betriebsanlage wird zurzeit "fit gemacht" für das zukünftige Emscher-System, denn mit dem Umbau der Emscher wird sich die Abwasserzuleitung in das Klärwerk grundlegend ändern.

 Der Umbau der Kläranlage Emschermündung kommt gut voran. Hier der Blick auf die ehemaligen Vorklärbecken.

Der Umbau der Kläranlage Emschermündung kommt gut voran. Hier der Blick auf die ehemaligen Vorklärbecken.

Foto: Rupert Oberhäuser

Ganz aktuell steht die Emschergenossenschaft kurz vor der Fertigstellung der neuen Hochbauteile, während der Umbau der biologischen Reinigung bei etwa 60 Prozent liegt. Dabei werden bei der letzteren Maßnahme teilweise rund 20 Jahre alte Belüftungsanlagen durch neue energie-effizientere Elemente ersetzt - das Ganze geschieht bei laufendem Betrieb, weshalb der Umbau des Klärwerks auch einer Operation am offenen Herzen gleiche, heißt es.

Die biologische Abwasserreinigung auf der Kläranlage findet in den sogenannten Belebungsbecken statt. In diesen kommen Mikroorganismen beziehungsweise Bakterien zum Einsatz. Damit die "kleinsten freien Mitarbeiter" der Emschergenossenschaft vernünftig "arbeiten" können, wird unter der Wasseroberfläche stetig Sauerstoff zugeführt. Diese teils veralteten Belüftungselemente gilt es derzeit auszutauschen. Damit dies geschehen kann, muss immer eine komplette "Belebungsstraße" zunächst außer Betrieb genommen worden. Diese besteht aus fünf bis zu sieben Meter tiefen Becken - insgesamt gibt es sechs Belebungsstraßen auf dem Klärwerk.

Ebenfalls erneuert werden die Räumer und Schlammabzieher in den Nachklärbecken. Grund: Der bisherige Schlammabzug ist auf das aktuelle Emscher-System ausgerichtet. Nach der Entflechtung der Emscher aber wird nicht mehr die gesamte Wassermenge der Emscher und damit verdünntes Abwasser durch die Anlage fließen, sondern nur noch das Abwasser, das über den derzeit noch entstehenden neuen unterirdischen Abwasserkanal Emscher zugeleitet wird. Momentan erhält die Emschergenossenschaft also eine hohe Wassermenge mit niedriger Konzentration an Abwasser und zukünftig eine niedrigere Wassermenge mit höherer Konzentration. Für einen deutlich dickeren Schlamm wird ein neuer Abzug benötigt.

Auch an der Vorklärung wird gearbeitet. Bei den neuen Hochbauteilen im Bereich der mechanischen Vorklärung handelt es sich um die Grundgerüste für das neue Einlaufpumpwerk (quasi das künftige Eingangsportal für das Abwasser in die Kläranlage), das Rechenhaus, der Sandfang und die Vorklärbecken. In den kommenden Monaten erfolgt der Einbau der Maschinen- und Elektrotechnik in den neuen Anlageteilen und die Wiederherstellung der Oberflächengestaltung.

(RP)
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