Voerde Eine Ratssitzung mit vielen Emotionen

Voerde · Für Leonhard Spitzer war es Dienstag die letzte Zusammenkunft des Rates, die er als Bürgermeister der Stadt Voerde leitete. Denn seine Amtszeit endet bald. Er dankte den Mitgliedern für Jahre vertrauensvoller Zusammenarbeit.

 Für Leonhard Spitzer war es am Dienstag die letzte Zusammenkunft des Rates, die er als Bürgermeister der Stadt Voerde leitete.

Für Leonhard Spitzer war es am Dienstag die letzte Zusammenkunft des Rates, die er als Bürgermeister der Stadt Voerde leitete.

Foto: Martin Büttner

Nachdem der öffentliche Teil der Sitzung zu Ende war, nutzte Bürgermeister Leonhard Spitzer die Gelegenheit, sich bei den Mitgliedern des Voerder Stadtrates "für viele Jahre vertrauensvoller Zusammenarbeit" zu bedanken. "Wir haben gemeinsam eine ganze Menge erreicht", stellte das Stadtoberhaupt fest. Von den Fraktionsvorsitzenden erhielt er als kleines Dankeschön einen Blumenstrauß und einen Einkaufsgutschein überreicht.

Nur kurze Zeit vorher hatten sich noch in der Sitzung bei den Themen Sportpark Friedrichsfeld und Schulentwicklung die Gemüter einiger Ratsmitglieder ordentlich erhitzt. Der Antrag der Linken, die Sportpark-Thematik in den nächsten Rat zu verschieben, weil die Bedenken des Kreises Wesel nicht ausreichend diskutiert worden seien, wurde mehrheitlich abgelehnt.

Die Verlagerung der Friedrichsfelder Sportanlagen in den Babcockwald bewertete Christian Garden (WGV) als eine "Skandalplanung" und sprach von einem finanziellen und ökologischen Desaster. Eine Teilverlagerung, so befand Holger Mrosek von den Grünen, wäre die günstigere Lösung gewesen. Georg Schneider (CDU) verteidigte einmal mehr das Vorhaben, das wichtig für ein modernes Friedrichsfeld sei. Und neben dem Sportpark gehöre auch die Vermarktung der Altstandorte zu Zwecken der Wohnbebauung dazu. Es gehe schließlich auch darum, junge Familien mit Nachwuchs in den Stadtteil zu holen, um so Kindergärten und Schulen zu sichern. Mehrheitlich wurden die erforderliche Flächennutzungsplanänderung (dies in namentlicher Abstimmung, die von den Grünen beantragt worden war) sowie die Offenlage des Bebauungsplanes für den Sportpark Friedrichsfeld beschlossen.

Bei der künftigen Entwicklung der Voerder Schullandschaft im Sekundarbereich sprach sich Garden dafür aus, "das Schulfachliche vor das Finanzwirtschaftliche zu stellen". Die Entscheidung müsse losgelöst von finanziellen Überlegungen getroffen werden. Damit zog er sich den Zorn von Wolfgang Scholten (SPD) zu. "Nie waren im Schulbereich finanzielle Argumente das Ausschlaggebende. Wir haben immer zu Gunsten unserer Kinder entschieden", stellte er fest, verwies auf seine 35-jährige Ratserfahrung und warf Christian Garden "Geschwafel" vor. "Geld spielt niemals eine Rolle, wenn es um die Ausbildung und Qualifikation unserer Kinder geht", bekräftigte Georg Schneider (CDU), "und wird es etwas teurer, dann stehen wir auch dazu."

"Mit Emotionen zu streiten, darf erlaubt sein", stellte wenig später Bürgermeister Leonhard Spitzer fest und bezog dies auf die engagierte Arbeit im Voerder Rat.

(RP)
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