Dinslaken Eine musikalische Reise zum Mond

Dinslaken · Das Dinslakener Kammerorchester servierte mit Sopranistin Annette Müller Klänge rund um den Erdtrabanten.

 Auf dem Weg zum Mond: Das Dinslakener Kammerorchester unter Leitung von Sebastian Rakow nahm das Publikum in der Kathrin-Türks-Halle mit auf eine abwechslungsreiche musikalische Reise in Richtung des Erdtrabanten.

Auf dem Weg zum Mond: Das Dinslakener Kammerorchester unter Leitung von Sebastian Rakow nahm das Publikum in der Kathrin-Türks-Halle mit auf eine abwechslungsreiche musikalische Reise in Richtung des Erdtrabanten.

Foto: Martin Büttner

Eine träumerische Melodie klingt durch die Kathrin-Türks-Halle. Das Kammerorchester unter Leitung von Sebastian Rakow stimmt Claude Debussys "Clair de Lune" aus der "Suite Bergamasque" an. Eine passende Einstimmung für ein Konzert, in dem sich alles um den Mond drehen soll.

Der Orchesterleiter erklärt, was hinter den ausgewählten Stücken steckt. Aus "Rusalka" von Antonín Dvorák soll das Stück "An den Mond" erklingen. "Es handelt sich um eine tragische Oper, denn es wird gestorben", bringt Sebastian Rakow den Inhalt des Werkes auf den Punkt. Die Nymphe Rusalka hat sich in einen Menschen verliebt und stimmt einen Gesang in Richtung des Erdtrabanten an.

Sopranistin Annette Müller schlüpft in die Rolle der singenden Wasserbewohnerin. Mit klarer, ausdrucksstarker Stimme interpretiert sie das Stück und schafft es spielend, auch ohne Mikrofon mit ihrem Gesang, die Halle auszufüllen. Das Publikum spendet Sängerin und Orchester Applaus. Weiter geht es mit "Le Voyage Dans la Lune" von Jacques Offenbach. Sebastian Rakow liefert hier erneut die Rahmenhandlung: Gelangweilte Erdenbewohner reisen auf den Erdtrabanten und Stiften dort Verwirrung, indem sie die weiblichen Mondbewohner für sich einnehmen.

Das Fazit des Orchesterleiters: "Wenn man irgendwo hinkommt, wo es keine Probleme gibt, bringt man sich eben welche mit." In der Ouvertüre der Oper und dem "Ballet des Flocons" demonstrieren die Kammermusiker ihr Geschick an den Instrumenten. Epische, dichte Klanggefüge tönen hier ebenso durch die Kathrin-Türks-Halle wie leise, fast zerbrechlich wirkende Melodien. Die "Ariette der Prinzessin" bestreitet abermals Annette Müller. Den längsten Teil des Programms nimmt die Operette "Frau Luna" von Paul Lincke ein. Abwechselnd bekommen die Zuschauer das Orchester alleine und gemeinsam mit der Solistin zu hören.

Etwas verwunderlich erscheint, dass die Instrumentalisten das Abschlussstück "Memories" aus dem bekannten Musical "Cats" ohne die Sopranistin aufführen. Diese hätte die bei der Komposition von Andrew Lloyd Webber ihre Stimme noch einmal bestens zum Einsatz bringen können. Ein ungewöhnliches Schmankerl bekommen die Zuschauer dann als Zugabe serviert. Sebastian Rakow schnappt sich ein Mikrofon und singt zur Begleitung des Kammerorchesters das Lied "Guter Mond du gehst so stille". "Ich habe das Lied überarbeitet und für unsere Sopranistin zu tief gesetzt", erklärt der Orchesterleiter seine Gesangseinlage. Vom Publikum erntet er auch dafür Applaus. Auch Sopranistin und Orchester bedenken die Zuschauer mit langanhaltendem Beifall.

(RP/rl)
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