Bürgerinteressengemeinschaft Ein neuer Radweg für Spellen

Voerde · Ein Streckenabschnitt der Mehrstraße soll um einen Fahrradweg ergänzt werden. Die Bürgerinteressengemeinschaft Spellen (BIG) hatte sich seit einem Jahrzehnt dafür eingesetzt.

 Ralf Költgen und Günter Ladda von der Bürgerinteressengemeinschaft Spellen (von links) freuen sich, dass ihr Anliegen, die Mehrstraße, die auch Schulweg ist, für Radfahrer sicher zu machen, endlich umgesetzt wird. CDU-Fraktionsvorsitzender Ingo Hülser (rechts) überbringt die gute Nachricht.

Ralf Költgen und Günter Ladda von der Bürgerinteressengemeinschaft Spellen (von links) freuen sich, dass ihr Anliegen, die Mehrstraße, die auch Schulweg ist, für Radfahrer sicher zu machen, endlich umgesetzt wird. CDU-Fraktionsvorsitzender Ingo Hülser (rechts) überbringt die gute Nachricht.

Foto: Anna Steinhaus

Die Straße ist schmal, an den Seiten franst der Asphalt aus. Zwei Autos passen nur dann aneinander vorbei, wenn ein Wagen an den Rand ausweicht. In den Sommermonaten steht der Mais so hoch auf den angrenzenden Feldern, dass die nächste Kurve nicht einsehbar ist und bei winterlicher Witterung, wie Nebel, Regen oder Schnee sind die Sichtverhältnisse noch schlechter.

Die Mehrstraße ist die Hauptverkehrsstraße zwischen Spellen und Voerde, nicht nur für Autos – auch für Fahrradfahrer trotz der schwierigen Bedingungen. Der Zustand der Straße ist für die Bürgerinteressengemeinschaft (BIG) Spellen seit Jahren Thema. Doch nie ist etwas passiert. Auch aufgrund der Haushaltssperre in Voerde.

Jetzt soll das zwei Kilometer lange Teilstück der Mehrstraße endlich um einen Fahrradweg ergänzt werden. Denn die Straße wird auch von Fahrradfahrern genutzt, insbesondere Jugendliche fahren hier entlang, die die Gesamtschule in Voerde besuchen. Eigentlich sei der Weg von Spellen nach Voerde gut mit dem Fahrrad zu bewältigen, sagt Günter Ladda vom Vorstand der BIG. Am längsten Teil der Strecke gibt es einen Fahrradweg, der seit vergangenem Jahr sogar beleuchtet ist. Doch ein etwa zwei Kilometer langes Stück unmittelbar nach dem Ortsausgang sei in einem fürchterlichen Zustand.

Nicht nur Autofahrer sind auf der Mehrstraße unterwegs. Die Route ist Teil des Schulweges für Jugendliche aus Spellen, die die Gesamtschule in Voerde besuchen. Trifft auf dem entsprechenden Streckenabschnitt ein Auto- auf einen Radfahrer, muss letzter weit an den Rand ausweichen. Das führe öfter zu gefährlichen Situationen, sagt Günter Ladda. Die BIG setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass diese Gefahrenstelle beseitigt wird. Hinzukomme, dass sich viele Autofahrer nicht an das vorgeschriebene Tempolimit halten und schneller unterwegs sind, als die erlaubten 70 Stundenkilometer.

Bislang ist noch kein Unfall passiert. „Ich möchte aber nicht warten, bis der erste Jugendliche im Graben liegt“, sagt Ladda. Denn gerade zwischen sieben und acht Uhr, wenn die Jugendlichen auf dem Weg zur Schule sind, fällt das mitten in den Berufsverkehr.

Vorschläge, wie die Mehrstraße für Fahrradfahrer sicherer werden könnte, hat es viele gegeben. Doch jetzt steht endlich ein Beschluss: Die Mehrstraße soll entlang des entsprechenden Streckenabschnitts um einen Fahrradweg ergänzt werden. Auch erste Entwürfe gebe es bereits, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Ingo Hülser. Geplant sei ein etwa vier Meter breiter Grünstreifen, der den neuen Radweg von der Straße abtrennt. Der Radweg selbst soll etwa zweieinhalb Meter breit sein. Zusätzlich sollen auf dem Grünstreifen Bäume gepflanzt werden.

Doch wann der neue Fahrradweg fertiggestellt sein wird, kann die Verwaltung nicht sagen. Auch nicht, wie teuer das Projekt wird. Fest steht allerdings jetzt bereits, dass die Deutsche Bahn einen Teil der Finanzierung übernehmen wird. Denn der Ausbau der Betuwe-Linie verpflichtet den Konzern zu Ausgleichszahlungen an die betroffenen Kommunen.

Bevor die Bauarbeiten beginnen können, muss die Stadt die Randstücke der Felder kaufen. mit den etwa zwei Dutzend Eigentümern der angrenzenden Flächen einigen. Denn um das Projekt umsetzen zu können, müssen die Randstücke der Felder mitgenutzt werden. „Wir sind gerade dabei, die Gespräche mit den Eigentümern zu intensivieren“, sagt Detlef Paradowski aus der Verwaltung.

„Ich weiß natürlich, dass ich der Landwirtschaft jeder Quadratmeter zählt“, betont Ingo Hülser, der selbst Landwirt ist. Die Politik nehme die Sorgen der Eigentümer sehr ernst. „Wir sind alle sehr darum bemüht, dass alles im Einvernehmen passiert.“ Sobald man sich mit den Grundstückseigentümern geeinigt habe, gehe das Planung in die nächste Phase, sagt Paradowksi. „Wir hoffen natürlich, dass wir alles zeitnah umsetzen können.“

*In einer früheren Version dieses Artikels wurde Big-Vorstandsmitglied Günter Ladda als Vorsitzender der Bürgerinteressengemeinschaft bezeichnet. Wir haben den Fehler korrigiert.

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