Kopf Der Woche Ein Literaturfreund

Dinslaken · Die Idee, eine Lesung mit Texten von Günter Grass auf die Beine zu stellen, hatte Georg Adler schon bevor der Literaturnobelpreisträger im April dieses Jahres starb. Nun wird das Programm, das Adler für das am 25. Oktober geplante Literaturfrühstück in Krudenburg zusammenstellt, auch ein Nachruf. Die Besucher dürfen in jedem Fall gespannt sein, was der 77-jährige Rezitator und Schauspieler sich ausgedacht hat. Wer Georg Adler kennt und eine seiner Lesungen miterlebt hat, der weiß, dass ihn bei jedem neuen Programm etwas Besonderes erwartet. Man darf also gespannt sein. Grass, das war für Georg Adler "ein Mahner, ein Mann, der keine Angst hatte und kein Blatt vor den Mund nahm". Und freimütig bekennt der Rezitator, "dass wir viel zu wenig solcher Männer haben", wo es nach seiner Einschätzung doch mehr Mitläufer gibt. Einmal hatte Adler das Glück, Günter Grass zu treffen, das ist vor Jahren bei einer Lesung in Hünxe gewesen. Und der Literat hat damals einen bleibenden Eindruck bei Georg Adler hinterlassen. Immer wieder greift Adler nach eigenem Bekunden zur "Blechtrommel" von Grass und entdeckt bei der Lektüre dieses Buches immer wieder Neues.

"Ohne Literatur kann ich gar nicht leben", sagt Adler von sich. Das Literaturfrühstück im Haus Krudenburg, das in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Dinslaken-Voerde-Hünxe stattfindet, kann im kommenden Jahr sein 15-jähriges Bestehen zurückblicken. Georg Adler will noch lange weitermachen, die Ideen für neue Programm sind ihm noch nicht ausgegangen, er hat noch einiges vor.

HEINZ SCHILD

(RP)
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