Dinslaken Ein König für die Burghofbühne

Dinslaken · Das Kinder- und Jugendtheater der Burghofbühne bekommt Verstärkung. Leo König (20) aus dem hessischen Solms absolviert in Dinslaken sein Freiwilliges Soziales Jahr. Die Sparkasse sponsert den Job mit 6700 Euro.

Wenn Leo König davon überzeugt ist, dass eine Sache getan werden muss, dann tut er sie. Gestern Morgen kletterte er in der Sparkasse auf ein rotes Plastikschwein. Es trägt die Aufschrift "Gut für die Region" und passte somit hervorragend zu dem Anlass, zu dem Sparkassenchef Ulrich Schneidewind den Intendanten der Burghofbühne, Thorsten Weckherlin, und den Leiter des Kinder- und Jugendtheaters, Stefan Ey, eingeladen hatte.

Die Sparkasse übernimmt erneut eine Rolle, die ihr seit Jahren auf den Leib geschrieben ist: Sie engagiert sich als Kultursponsor. Dank ihrer Unterstützung kann die Burghofbühne die Assistentenstelle im Kinder- und Jugendtheater — ein Jahr lang war hier die 23-jährige Ina Pins aktiv — neu besetzen. Aus eigener Kraft hätte das Theater das Geld nicht aufbringen können. Die Kommunen seien klamm, erklärte Weckherlin. Auch der Kreis Wesel drehe an der Sparschraube. Dadurch habe das Landestheater rund 20 000 Euro weniger zur Verfügung.

"Leo König war unter den vielen Bewerbern schnell gefunden", berichtete der Intendant. Der 20-jährige gebürtige Gießener, der die Goethe-Schule in Wetzlar vor einem Jahr mit dem Abitur beendete, ist vielseitig interessiert und bringt viele Talente mit. Für ein solch kleines Kinder- und Jugendtheater, wie es Stefan Ey leitet, sind sie Gold wert. König ist sprachlich begabt, spielt seit seinem fünften Lebensjahr Klavier, kann Judo, interessiert sich für Medienproduktion, Technik, kocht gern italienisch und ist bereit, für 280 Euro im Monat einen Fulltime-Job zu erledigen.

Den bekommt er. "Der neue Kollege wird mir nicht nur als Bürokraft zuarbeiten", erklärte Ey. "Er muss schnell und flexibel sein und in kurzer Zeit ganz viel über das Theater lernen. Wenn ich mit einem Stück auf Tour bin, muss er unter Umständen mit einer anderen Produktion anderswo auf die Bühne." Leo König übernimmt die Verantwortung gern. Auch wenn er sich derzeit noch nicht im Klaren darüber ist, was da im Einzelnen auf ihn zukommt. "Ich bin sicherlich für vieles qualifiziert", sagt der 20-Jährige selbstbewusst. "Ich möchte ausprobieren, wie das mit der Arbeit so läuft, wie ich das hinbekomme."

Nach dem Abitur hatte Leo König zunächst andere Pläne. Er wollte Elektrotechnik studieren, verwarf den Gedanken aber recht schnell. "Irgendwie passte das gar nicht zu mir." Ein Freiwilliges Soziales Jahr erschien ihm sinnvoller. Im Internet stieß König auf die Seite der Burghofbühne, bewarb sich und bekam den Job. Wie vielseitig der sein kann, wird der 20-Jährige auch in der nächsten Produktion des Jugendtheaterclubs erleben. Bei "Mett — das Wurstical" sitzt er als Klavierspieler auf der Bühne.

(RP)
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