Dinslaken Ein Fest unter französischer Flagge

Dinslaken · Hunderte Gäste feierten die Neueröffnung des Dinslakener Stadtparks bestens gelaunt.

 Zwischen Rathaus, Teich und Stadthalle ging es am Samstag französisch zu.

Zwischen Rathaus, Teich und Stadthalle ging es am Samstag französisch zu.

Foto: Lars Fröhlich

Leben wie Gott in Frankreich - Sonne, Champagner, Austern und Bouillabaisse, Zwiebelsuppe, Pernod, französische Lieder und Geselligkeit, das blaue Meer - all das gab es am Samstag in der Innenstadt. Na gut, das mit dem blauen Meer ist vielleicht ein bisschen übertrieben, der Ententeich vor dem Rathaus musste dafür herhalten - und ganz so blau ist dieser nun wirklich nicht. Die Stimmung unter den hunderten Gästen jedoch tat dies keinen Abbruch, sie amüsierten sich, flanierten durch den neu eröffneten Stadtpark, frönten dem französischen Nationalsport Boule, ließen die Seele am Ententeich und im Burginnenhof baumeln.

"Non, je ne regrette rien" - Nein, ich bereue nichts, zumindest nicht den Besuch beim 1. Dinslakener Frankreichfest, da sind sich die Mädels aus Voerde und Oberhausen sicher. Die vier Endsiebziger haben das Feiern drauf, je nach eigener Vorliebe mit Champagner, Fischsuppe oder Campari. "Viel Campari und wenig Orangensaft wollte ich, doch leider folgte man meiner Bitte nicht", verrät Erika aus Oberhausen augenzwinkernd. Mit ihrem Bahnticket, erzählt sie, "fahren wir jedes Wochenende zu den Events der Region. Das macht unheimlichen Spaß." "Und hier in Dinslaken ist es so richtig schnuckelig", pflichtet Freundin Erika, die Zweite, aus Voerde bei, genießt ihre Fischsuppe und die Lieder von Susanne Hoffmann. Vor allem eben jenes von Edith Piaf "Non, je ne regrette rien". "Das passt, das ist unser Lebensmotto", so die Voerderin.

Die Frankreich-Fahne an der Burg, Fähnchen flattern auf den Tischen mit dem leichten Wind um die Wette, die Menschen sitzen relaxt an den bereitgestellten Tischen und auf den Bänken rund um den Teich. Enten strömen heran, hoffen auf ein Paar Baguettestückchen. Seit morgens schon herrscht emsiges Treiben auf dem Platz und entlang des Teiches. Stand an Stand stehen kleine Buden, bestückt mit Waren aus dem Partnerland Frankreich - mit Käse und Camenbert, mit Wein und Cidre, mit Tee und Lavendel, mit Bett- und Tischwäsche und vielem mehr. Ein alter Citroen-Lieferwagen dient als Gourmettempel für Cidre, Marmeladen aus Korsika, Rikettes und mit französischen Fähnchen verzierten Häppchen. Ein paar Stände weiter werden die Austern vorbereitet, die rasch Abnehmer finden. Der Burginnenhof unterdessen erinnert ein wenig an den Monmartre in Paris: Künstler des Kulturkreises präsentieren ihre Gemälde, ein mobiles Coffee-Bike sorgt nicht nur für verschiedene Kaffee- und Smoothie-Köstlichkeiten sondern sorgt auch für ein wenig Pariser Flair. Original Tartes werden angeboten und bei stimmungsvoller Gitarrenmusik verspeist. Ein rundum gelungenes kleines Fest im neu eröffneten Stadtpark, dessen Vorplatz mit dem klingenden Namen Platz d'Agen dank seines Kirschenhains und des Bouleplatzes nun "wie eine südfranzösische Stadt mit mediterranem Flair" daherkomme, so Bürgermeister Michael Heidinger in seiner Begrüßungsrede. Dazu noch die beiden kleinen Pflaumenbäume, ein Gastgeschenk der Partnerschaftsdelegation, die am Morgen gepflanzt wurden. "Ich bin glücklich, unsere französischen Gäste und auch alle anderen Besucher sind total begeistert", zieht Renate Seidel vom Partnerschaftsverein ein Fazit. "Wir wollen ja die Städtepartnerschaft zu Agen in die breite Öffentlichkeit tragen, das scheint uns heute gelungen." 41 Mitglieder zählt der Partnerschaftsverein, der dieses Fest in Eigenregie stemmte. Mit dabei waren Gäste der Partnerstadt Agen, Ursula Marquez, Liliane Naturel, Bertrand Thille und als Vertreterin des Bürgermeisters Ellen Thompson, sowie der Kulturattaché in Nordrhein- Westfalen Mark-Alexander Schreiweis.

Für das kommende Jahr ist das Frankreichfest als Gourmetmarkt vom 23. bis 25. Juni in der Altstadt geplant in Kooperation mit dem Stadtmarketingverein.

(big)
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