Hünxe Ein elektrisierter Weltmeister

Hünxe · Willi Wülbeck hält seit 1983 den Deutschen Rekord über die 800 Meter. Die Hünxer Schulen wollten die Marke mit Staffeln knacken, doch die Zeit blieb unerreicht. Den Respekt des Altmeisters hatten sie sich aber trotzdem verdient.

 Willi Wülbeck (rechts) bezeichnet sich selbst als Mentor und Pate des RWE-Schulstaffellaufs. Vor dem Start wünschte er den jungen Hünxer Schülern alles Gute für das Rennen.

Willi Wülbeck (rechts) bezeichnet sich selbst als Mentor und Pate des RWE-Schulstaffellaufs. Vor dem Start wünschte er den jungen Hünxer Schülern alles Gute für das Rennen.

Foto: martin büttner

Der Deutsche Rekord von 1:43,65 Minuten ist bis heute unerreicht. Im Jahr 1983 wurde Willi Wülbeck mit dieser Zeit über 800 Meter in Helsinki Weltmeister, und die Schüler aus Hünxe fragten sich, ob er diese Zeit damals wirklich alleine gelaufen sei. Denn die 8-mal- 100-Meter-Staffeln der Grundschulen und der Gesamtschule bissen sich trotz vollem Einsatz an der Bestmarke des ehemaligen deutschen Weltklasseläufers die Zähne aus. "Wir hatten einmal eine 1:47-Minuten-Zeit, aber das war schon eine Ausnahme. Eine Zeit unter zwei Minuten ist in der Regel schon ganz gut", sagte Wülbeck.

Am 17. Juli in Recklinghausen

Der Weltmeister von 1983 war zum zweiten Mal mit dem RWE-Schulstaffellauf in Hünxe und suchte einen Rekordjäger, der seine Bestzeit unterbietet. Da dies für die Kinder der Grund- und Gesamtschule ein Ding der Unmöglichkeit war – dafür ist die Zeit für diese Altersklasse einfach zu gut –, ging es für den Nachwuchs nur darum, sich gegen die Konkurrenten der anderen Schulen zu behaupten. Bei den Grundschulen stellte die Karl-Vogels-Schule mit zwei Staffeln den ersten und den dritten Rang, auf dem zweiten Platz landete die Schule am Dicken Stein. Vierter wurde die Otto-Pankok-Schule. Die Gesamtschule lief als einzige weiterführende Schule außer Konkurrenz, doch hier schnupperte die dritte Staffel ganz knapp an der Zwei-Minuten-Marke. Mit 2:00,31 Minuten legte das Team die beste Zeit des Tages hin – doch es durften sich alle Läufer wie Sieger fühlen, denn der Altmeister zollte jedem Einzelnen großen Respekt: "Ich bin immer sehr elektrisiert, wenn ich sehe, mit welcher Bereitschaft die Schüler alles ins Zeug werfen. Es sind nur wenige Kinder dabei, die Leichtathletik im Verein betreiben und deshalb könnte man die Kraft der Veranstaltung noch viel stärker nutzen. Aber das ist die Aufgabe der Vereine. Ich bin nur der Mentor oder Pate der Veranstaltung, die das Zeug zu einer Traditionsveranstaltung hat", sagte Wülbeck.

Gemeinsam mit dem Energiekonzern RWE entwickelte er vor fünf Jahren den Staffellauf. Damals machte der 56-Jährige in vier Orten Station, in diesem Jahr sind in 13 Standorten die Rekordjäger unterwegs. Das große Finale findet am 17. Juli in Recklinghausen statt. Als beste Hünxer Starter werden die dritte Staffel der Gesamtschule und die erste der Karl-Vogels-Schule ihre Gemeinde vertreten.

(RP)
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