Dinslaken Ein Bauernhof in der Stadt

Dinslaken · Fast mitten in Dinslaken liegt der Hof von Heinrich Vahnenbruck. Bereits in der vierten Generation führt der Landwirt den Hof und verkauft neben frischen Eiern auch Kartoffeln aus eigenem Anbau.

Es ist ein kleines Stück ländlicher Idylle mitten in der Stadt. Ein kleiner Weg führt von der Konrad-Adenauer-Straße direkt auf den Hof von Landwirt Heinrich Vahnenbruck. Seit 1877 bewirtschaftet seine Familie den Hof. "Es ist schon etwas Besonderes, in solcher Stadtnähe noch frische Eier zu produzieren", sagt seine Ehefrau Jutta.

900 Hühner in Bodenhaltung sorgen für den Nachschub an frischen Eiern, die von der Familie Vahnenbruck im eigenen Hofladen nach Größe sortiert und verkauft werden. "Als kleiner Betrieb muss man sich spezialisieren. Meine Eltern haben schon mit der Direktvermarktung angefangen. Ich führe das Geschäft weiter", sagt der 50-jährige Landwirt.

Neben den Eiern der eigenen Hühner gibt es im Hofladen auch Kartoffeln aus eigenem Anbau, Obst und Gemüse aus der Region und Milchprodukte vom Lipperhof zu kaufen. "Wir probieren, uns mit anderen regionalen Anbietern auszutauschen, was die Produkte angeht", sagt Jutta Vahnenbruck.

Echter Familienbetrieb

Sie und ihr Mann stehen abwechselnd im Hofladen. Der Bauernhof ist eben noch ein echter Familienbetrieb. "Auch meine Mutter ist mit ihren 77 Jahren noch aktiv eingebunden", sagt Heinrich Vahnenbruck. Außerdem helfen auch seine Kinder im Laden mit. Der 20-jährige Sohn Johannes macht momentan die landwirtschaftliche Ausbildung an der Fachhochschule in Soest. "Wenn es weiter so läuft, wird er den Betrieb irgendwann übernehmen", sagt Heinrich Vahnenbruck.

Denn die Direktvermarkter sind, gerade nach verschiedenen Lebensmittelskandalen in der jüngeren Vergangenheit, gefragter denn je. "Natürlich entwickelt sich mit der Zeit ein Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Anbieter, und wir bemühen uns, Produkte mit möglichst hoher Qualität zu liefern", sagt der 50-jährige Landwirt. Er hat einige Stammkunden, die schon auf dem Hof einkauften, als er noch ein Kind war.

Dabei kommt es ihm auch nicht auf einen möglichst hohen Gewinn an, sondern auf die Nachhaltigkeit seiner Arbeit. Die macht ihm auch heute noch immer Spaß. "Man ist nahe an der Natur und muss sie beobachten, um zu entscheiden, wann die beste Zeit für Saat und Ernte ist. Das ist immer abwechslungsreich", sagt er.

Kaninchen für die Kinder

"Es macht auch Spaß, das Wissen, das man hat, an andere weiterzugeben", sagt Jutta Vahnenbruck. Jede Woche sind Schulklassen oder Kindergartenkinder auf dem Hof zu Gast und freuen sich, den landwirtschaftlichen Betrieb hautnah kennen zu lernen. "Wenn im Frühling die Jungtiere geboren werden, ist das natürlich immer eine besondere Attraktion für die Kinder", sagt der Landwirt. Neben den Hühnern hält er noch einige Schafe und Kaninchen, die bei den jungen Besuchern besonders beliebt sind.

(RP)
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