Dinslaken E-Bikes werden bei der Jugend immer beliebter

Dinslaken · Weil die Modelle immer sportlicher werden, reißt der Ansturm auf Elektrofahrräder auch in dieser Saison nicht ab. Die Händler berichten, dass nun auch die jüngere Kundschaft die E-Bikes für sich entdeckt.

 Kevin Cyris (links) aus dem Fahrradladen von Marc Nellessen (r.) berät immer häufiger jüngere Menschen, die sich für E-Bikes interessieren.

Kevin Cyris (links) aus dem Fahrradladen von Marc Nellessen (r.) berät immer häufiger jüngere Menschen, die sich für E-Bikes interessieren.

Foto: martin büttner

Die neumodischen E-Bikes waren früher vor allem bei jungen Menschen verpönt. Es sei doch nur etwas für faule Radfahrer oder für Senioren, die altersbedingt auf die neuen Modelle umsteigen. Mittlerweile ist der Altersdurchschnitt bei Käufern der E-Bikes aber stark gesunken. "Ich hatte gerade noch drei junge Leute in der Beratung, die mit dem Rad eine Alpenüberquerung von Oberstdorf bis zum Gardasee machen wollen. Alle drei haben sich ein Mountainbike mit der elektronischen Unterstützung gekauft", berichtet Joachim Vogel von dem gleichnamigen Zweirad-Center in Dinslaken.

Vom Trekkingrad bis zum Mountainbike, der Ansturm auf die E-Bikes reißt auch in dieser Saison nicht ab. "Die Modelle sind sportlicher, und deshalb auch für die jüngeren Radfahrer interessant geworden. Wenn man zum Beispiel die Halde hochfahren möchte oder im Sauerland die Landschaften erkunden will, dann geht es mit den neuen Rädern einfacher. Und man kann bei seinen Touren den Aktionsradius erweitern. Wenn jemand früher aus eigener Kraft nur 60 bis 70 Kilometer am Tag schaffte, kann er dank der Unterstützung jetzt 100 oder auch 150 Kilometer machen", sagt Kevin Cyris vom Fahrradladen Nellessen in der Altstadt: "Früher bestand die Kundschaft hauptsächlich aus älteren Menschen, die mobil bleiben wollten. Aber heute kann ein E-Bike jeder fahren, weil sich die neuen Modelle auch wie die klassischen Fahrräder fahren lassen, wenn man die Unterstützung nicht einschaltet."

Bei Geschwindigkeiten bis zu 25 Stundenkilometern, die ein E-Bike erreicht, spricht Joachim Vogel aber nicht mehr von einem herkömmlichen Fahrrad. "Es ist ein Fahrzeug, das man motorisch und körperlich beherrschen muss. Man benötigt im Straßenverkehr den berühmten siebten Sinn, denn andere Verkehrsteilnehmer unterschätzen die Geschwindigkeiten und denken, es handele sich um einen normalen Fahrradfahrer. Viele glauben nicht, wie leistungsstark die E-Bikes sind, und dann kann es gefährlich werden", weiß Joachim Vogel, der das Tragen eines Helmes voraussetzt: "Das hat aber nichts mit dem E-Bike zu tun, sondern ist heutzutage für alle Radler Standard geworden."

Eine Helmpflicht gibt es in Deutschland zwar noch nicht, doch auch die Polizei rät zu dem Kopfschutz, da es bereits in der vergangenen Saison vermehrt zu schweren Unfällen gekommen sei. Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger sind noch zu ungeübt, um die Geschwindigkeiten der modernen Modelle richtig einzuschätzen. Deshalb erteilt die Polizei auch den Ratschlag, als E-Bike-Fahrer neongelbe Westen aus Sicherheitsgründen zu tragen, um Schlimmeres zu verhindern. Außerdem sollen Interessierte vor dem Kauf eine ausgiebige Probefahrt mit einem E-Bike machen, um zu testen, ob sie mit dem Fahrzeug umgehen können. In der Regel bieten die Händler diesen Service an.

(gaa)
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