Voerde Durcheinander bei Energiewende

Voerde · Prof. Ekkehard Schulz und Joachim Rumstadt sprachen vor Mittelstandsvereinigung Dinslaken. Für Joachim Rumstadt steht eines fest: Deutschland benötigt einen konzertierten Plan für die Energiewende – und nicht für jedes einzelne Bundesland ein eigenes Konzept. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Steag plädiert deshalb nachdrücklich dafür, einen Masterplan zu entwickeln.

 Prof. Ekkehard Schulz (links) und Joachim Rumstadt sprachen über den Industriestandort Deustchland und die Energiewende.

Prof. Ekkehard Schulz (links) und Joachim Rumstadt sprachen über den Industriestandort Deustchland und die Energiewende.

Foto: Martin Büttner

Prof. Ekkehard Schulz und Joachim Rumstadt sprachen vor Mittelstandsvereinigung Dinslaken. Für Joachim Rumstadt steht eines fest: Deutschland benötigt einen konzertierten Plan für die Energiewende — und nicht für jedes einzelne Bundesland ein eigenes Konzept. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Steag plädiert deshalb nachdrücklich dafür, einen Masterplan zu entwickeln.

Seine Sicht der Dinge legte Rumstadt den etwa 100 Mitgliedern und Freunden der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Dinslaken dar, die zu einen Informationsbesuch ins Möllener Steag-Kraftwerk gekommen waren. Den Industriestandort Deutschland rückte ein prominenter Gast in den Fokus: Prof. Ekkehard Schulz, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp AG.

Grundlagen für die Energiewende, so erläuterte Joachim Rumstadt, müssten Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit sein, basierend auf Akzeptanz. Um die Stromversorgung der Zukunft zu sichern, sprach er sich für einen ausgewogenen Mix von erneuerbarer und thermischer Energie aus. Beeindruckend legte er dar, was es bedeutet, wolle man ein Kohlekraftwerk abschalten und durch Windenergieanlagen ersetzen. Am Beispiel des Kraftwerkes Voerde mit einer Leistung von 2232 Megawatt rechnete Rumstadt vor, dass dazu 1650 Windanlagen mit einem Platzbedarf von 33 000 Hektar errichtet werden müssten. Anders ausgedrückt: Auf einer Strecke von 660 Kilometern den Rhein entlang würde alle 400 Meter bis Basel eine Windanlage stehen und noch 100 Kilometer weiter bis Bern.

Das Festhalten an der Industrieproduktion ist nach Überzeugung von Prof. Ekkehard Schulz das Erfolgsgeheimnis, warum Deutschland so gut durch die Krise gekommen ist. Er zeigte sich überzeugt, dass auch die anstehenden Herausforderungen (wie demografischer Wandel, Überalterung, Umwelt- und Klimaschutz, Fachkräftemangel) zu bewältigen sind, wenn Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sie gemeinsam angehen.

(RP/ac)
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