Festival in Duisburg Platzhirsch röhrt wieder drei Tage lang
Duisburg · Das Festival rund um den Dellplatz in Duisburg findet nach einer verkürzten und zeitversetzten Ausgabe im vergangenen Jahr diesmal wieder wie gewohnt im Spätsommer und an drei Tagen statt.
Die sechste Ausgabe des beliebten Festivals rund um den Dellplatz, das unter dem kräftigen Namen „Platzhirsch“ bekannt geworden ist, fand im vergangenen Jahr in etwas reduzierte Form statt. Doch die siebte Ausgabe soll wieder in gewohnter Stärke durchgeführt werden. Nach den Sommerferien ist es wieder so weit: Das Szenefestival lockt mit einer breiten Mischung unterschiedlicher Musikstile, spartenübergreifender Projekte, bildender Kunst und Kinderprogramm.
Die Duisburger City zwischen Dellplatz und Innenhafen wird vom 30. August bis 1. September (Freitag bis Sonntag) zur großen Bühne. Das Herz des Festivals ist und bleibt der Außenbereich auf dem Dellplatz – 2019 mit ganz neuem Konzept. „Hier kommen zwei Gruppierungen zusammen, die Musikfans und die, die Leute treffen wollen.“, sagt Sebastian Schwenk. „Beiden wollen wir mehr Raum geben.“ In diesem Jahr wird es zum ersten Mal zwei Bühnen auf dem Platz geben. Dazu kommen wieder etliche Stände für fair produzierte Waren und besondere Speisen.
Bereits jetzt zeichnet sich wieder ein beachtliches Programm mit großem stilistischem Reichtum ab, ganz im Sinne des Festivalteams. „Wir wollen nicht vorgefertigte Erwartungen erfüllen, sondern überraschen und Lust auf Entdeckungen machen.“, so Oliver Ludley. Die Spannbreite geht von Rockigem wie der belgischen Band „Brutus“ und „Decibelles“ aus Frankreich, melodiösem Post-Punk der Deutsch-Briten „The Underground Youth“, Jazzigem wie Jan Klares „RoKet“ und „Furiopolis“ bis zum avantgardistischen Lautespieler Jan van Wissem. Darüber hinaus feiert die Noiserock-Band „Mutter aus Berlin“ nach über 18 Jahren ihre Rückkehr auf eine Duisburger Bühne.
Mit dabei ist auch wieder das Junge Ensemble Ruhr. Dessen Projekte werden zum Pool unterschiedlichster Künstler aus verschiedenen Kulturen und zum Fanal für ein gleichberechtigtes und friedliches Miteinander. Ein Brücke zwischen den über 50 musikalischen Programmpunkten und dem Kunstbereich schlagen neben dem Tanz-Schlagzeug-Duo „Ying Yun Chen & Simon Camatta“ und einer musikalischen Krimi-Lesung von Ulrich Land & Florian Walter, das neunköpfige Schauspiel-Trickfilm-Freejazz-Tanztheater Oper, Skepsis & Gleisbau mit einem neuen Stück.
Den Kunst-Kern des Festivals bilden in diesem Jahr drei sehr unterschiedliche Ausstellungen, dazu eine Präsentation überraschender Fotos von Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Mitte unter dem Arbeitstitel „School Life“. Ein weiteres Kunst-Umweltprojekt ist gerade in der Mache - in Zusammenarbeit mit „Fridays for Future“. Das „OINK!“ (kleinstes Autokino der Welt) hat auf dem Festival bereits Kult-Status und zeigt Kurzfilme aus Kunst- und Filmhochschulen. Und ein „Poetomat“ spielt auf Knopfdruck kurze Texte verschiedener Autoren ab – für all diejenigen, die Poesie, Wortspiele, Gedankensplitter und Ungereimtheiten lieben. Auch die Lesebühne ist wieder da - mit Werken des literarischen Nachwuchses.
Für die jüngeren Besucher und Familien bietet das „Kitz!“-Kinderprogramm eine bunte Mischung aus Theater und Spiel- und Spaß-Angeboten auf dem Platz sowie besondere Familienkonzerte. So treten beispielsweise „Kater Kati“ den Beweis an, dass Kindermusik nicht klingen muss, wie Kindermusik häufig klingt, und „The Mundorgel Project“ mit Daniel Brandl und Tommy Finke spielen erstmals auf dem Platzhirsch ein spezielles Familien-Konzert mit Liedern aus dem Kult-Liederbuch.
Fester Bestandteil des Festivals ist auch in diesem Jahr für alle Kleinen und Großen die Lust und Appetit haben der „Harrymob“ am Sonntagvormittag – das große Mitbringfrühstückspicknick auf dem Dellplatz. Erfreuliche Resonanz fand im vergangenen Jahr die Einbeziehung verschiedener Spielstätten im Innenhafen. Auch in diesem Jahr ist der „Platzhirsch“ im Museum Küppersmühle und dem Kindermuseum Explorado präsent. Ein Shuttle-Bus fährt zwischen Innenstadt und Innenhafen.