Voerde/Dinslaken DRK: Erste Hilfe bleibt ein Arbeitsschwerpunkt

Voerde/Dinslaken · Die Ausbildung der betrieblichen Ersthelfer findet ab April an einem Tag statt. Die Lehrinhalte sind gestrafft worden. Der Rotkreuz-Stützpunkt Friedrichfeld bleibt auch weiterhin erhalten.

 Ausbildungsleiter Willi Kassen (rechts) demonstriert an einer Puppe eine Wiederbelebungsübung. Weiter auf dem Foto (v.l.): DRK-Vorsitzender Dr. Kurt Gerritz und Heiko Kaiser (Rettungsdienstausbildung).

Ausbildungsleiter Willi Kassen (rechts) demonstriert an einer Puppe eine Wiederbelebungsübung. Weiter auf dem Foto (v.l.): DRK-Vorsitzender Dr. Kurt Gerritz und Heiko Kaiser (Rettungsdienstausbildung).

Foto: MB

Die Erste-Hilfe-Ausbildung ist überarbeitet und novelliert worden. Dafür hatten sich die Unfallversicherungsträger und die Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe stark gemacht. Das hat dazu geführt, dass die Ausbildung in Erster Hilfe ab dem 1. April auf neun Unterrichtsstunden verkürzt wird, bislang sind 16 Unterrichtseinheiten vorgesehen. Dadurch reduziert sich der Zeitaufwand für die Teilnehmer auf einen Tag. "Die Novellierung stellt eine große Herausforderung für die Ausbilder dar, die Lerninhalte werden nun praxisbezogener vermittelt", sagte Willi Kassen, Ausbildungsleiter beim Kreisverband Dinslaken-Voerde-Hünxe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). "Das Konzept an sich ist positiv", sagte Kassen. Die 22 Ausbilder des DRK sind bereits auf die neuen Lehrunterlagen geschult worden, wie DRK-Vorsitzender Dr. Kurt Gerritz berichtete.

Rund 2500 Männer und Frauen nehmen im Jahr an Ersthelfer-Lehrgängen teil, die das DRK Dinslaken-Voerde-Hünxe anbietet. Die zeitliche Straffung der Grundausbildung von 16 auf neun Stunden ist durch die Beschränkung der Lerninhalte auf lebensrettende Sofortmaßnahmen möglich geworden und nach Einschätzung von Willi Kassen auch machbar. Zumal sich in einigen Bereichen, wie der Reanimation, deutliche Vereinfachungen ergeben hätten. "Wir kommen nun endlich weg von Lebensanleitungen, wie hör auf zu rauchen und trink keinen Alkohol", sagte der DRK-Ausbildungsleiter. Damit wird der Praxisanteil der Ausbildung künftig in den Vordergrund gerückt und auf die Vermittlung medizinischer Detailkenntnisse verzichtet.

"Der Ersthelfer soll erkennen, was passiert ist und wissen, welche Maßnahmen erforderlich sind, um dem verletzten Menschen zu helfen, um ihn vor einer Verschlimmerung seines Zustandes zu bewahren, bis professionelle Helfer da sind", so Dr. Kurz Gerritz. "Die Erste Hilfe ist kein Auslaufmodell, es geht um die Konzentrierung auf die wesentlichen Hilfsmaßnahmen. denn die ersten zehn Minuten nach einem Unfall sind oft lebensentscheidend." Deshalb ist und bleibt die Erste Hilfe "auch ein Schwerpunkt der DRK-Arbeit".

Ersthelfer in Betrieben (zehn Prozent der Belegschaft sollten nach den Vorstellungen der Berufsgenossenschaften geschult sein) müssen bislang alle zwei Jahre eine achtstündige Fortbildung absolvieren. Diese wird ab 1. April auf neun Unterrichtsstunden erhöht. In Arbeit ist gegenwärtig noch eine Änderung der Erste-Hilfe-Kurse für Führerscheinbewerber. Das DRK bildet auch Ersthelfer für Schulen, Kindergärten und Betreuungseinrichtungen aus.

Der DRK-Kreisverbamd bietet regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse in der Dinslakener Geschäftsstelle, Heinrich-Nottebaum-Straße 24, sowie in Friedrichschfeld, Spellen Straße 49, an. Die Teilnehmergebühr für "Lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort" beträgt 20 Euro, für einen Erste-Hilfe-Lehrgang müssen 38 Euro bezahlt werden, für eine Fortbildung werden 25 Euro fällig. Ersthelfer aus Unternehmen bildet das DRK auf Wunsch auch in den Betrieben aus. Erforderlich ist dafür eine Teilnehmerzahl ab acht Personen. Für die übrigen angebotenen Kurse liegt die Mindestteilnehmerzahl bei zehn, die Höchstteilnehmerzahl bei 20.

Beim DRK gab es Überlegungen, den Stützpunkt Friedrichsfeld an der Spellener Straße aufzugeben. Mittlerweile wird daran nicht mehr gedacht. "Der Stützpunkt bleibt bestehen", erklärte Ausbildungsleiter Willi Kassen, der sich seit 45 Jahren im DRK engagiert. Mit dem Bekenntnis zu diesem Standort will das DRK den Menschen auch signalisieren: "Wir sind bei euch in Friedrichsfeld. Wir sind vor Ort. "

(RP)
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