Dinslaken/Berlin Dirk Vöpels erster Tag im Deutschen Bundestag

Dinslaken/Berlin · Der Sozialdemokrat aus dem Wahlkreis Oberhausen/Dinslaken gehört zu den Neulingen im Berliner Parlament.

 Dirk Vöpel hat nach seinem ersten Arbeitstag ein gutes Gefühl.

Dirk Vöpel hat nach seinem ersten Arbeitstag ein gutes Gefühl.

Foto: martin Büttner

Am 22. September haben ihn die Wähler in Oberhausen und Dinslaken als Nachfolger von Michael Groschek direkt in den Bundestag gewählt. Gestern hatte der Sozialdemokrat Dirk Vöpel dort seine erste Schicht, und die war, wie er unumwunden zugibt, für den Neuling schon recht aufregend.

"Vom Gefühl her war das etwa so wie meine erste Stadtratssitzung in Oberhausen", berichtet Vöpel, als er in einer Pause zwischen den Wahlgängen vor dem sonnenbeschienenen Berliner Parlamentsgebäude steht und mit der Rheinischen Post telefoniert. "Aber die Reichstagskulisse hier ist natürlich schon besonders beeindruckend, da kann das Rathaus in Oberhausen nicht ganz mithalten."

Sonntag ist Vöpel angereist und hat die Zeit zunächst damit verbracht, "die Bürozuteilung ein bisschen zu beschleunigen". Ein Büro hat er nämlich noch nicht, dabei will er sich doch in die Arbeit stürzen. Weniger drängend ist die Zimmersuche. "Die Sitzungstermine bis zum Ende des Jahres sind ja nicht so dicht gedrängt, da brauche ich nichts zu überstürzen", sagt er.

Um 10 Uhr ging's gestern los: Sitzung der SPD-Fraktion. Danach um 11 Uhr begann die Bundestagssitzung. "Das ist schon ein glückliches Gefühl, wenn man als Lohn der politischen Arbeit des vergangenen Jahres auf dem blauen Stuhl Platz nehmen darf", schildert Vöpel seine Gefühle.

Und auch als Neuling fühlt er sich nicht allein. "In der Landesgruppe und bei Vorbereitungstreffen der Neulinge habe ich schon einige Kollegen kennen gelernt. Es ist gut, wenn man sich austauschen kann und feststellt, dass man mit Problemen — beispielsweise in der Bürofrage — nicht allein dasteht."

Auch die Rede des wieder gewählten Bundestagspräsidenten Norbert Lammert hat ihm Mut gemacht. "Ich fand es gut, dass der Bundestagspräsident so eindringlich auf die Rechte des Parlaments hingewiesen hat", sagt Vöpel. "Der Bundestag ist ein wichtiges Organ, dem ich als Abgeordneter angehöre. Das ist ein gutes Gefühl." Ob er dem Parlament in den nächsten vier Jahren als Mitglied einer Regierungspartei angehören wird oder in der Opposition Bundespolitik macht, ist für Vöpel noch offen. "Es wird darauf angekommen, wie viel wir als SPD in den Verhandlungen mit der Union von den Zielen umsetzen können, die uns wichtig sind." Auf jeden Fall sei es gut, dass die Mitglieder das letzte Wort hätten und über den Koalitionsvertrag abstimmen könnten. "Ich bin sicher, dass unsere Mitglieder eine vernünftige Entscheidung treffen werden", erklärt Vöpel.

Ob er am Abend noch ein bisschen feiert? "Ich weiß noch nicht", sagt Vöpel. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat die Bundestagsneulinge zum Essen eingeladen. "Mal sehen, wie das wird."

(RP)
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