Weihnachtsmusical Dinslakener sorgt als Geist für Grusel

Dinslaken · Melvin Schulz-Menningmann steht auf der Bühne und tritt mit dem Freien Musical-Ensemble Münster auf. In der Weihnachtsgeschichte „Scrooge“ nach Charles Dickens stellt er den Geist von Jacob Marley dar.

 Melvin Schulz-Menningmann in der letzten FME-Produktion, dem BroadwayKlassiker „Parade“ als Staatsanwalt Hugh Dorsey.

Melvin Schulz-Menningmann in der letzten FME-Produktion, dem BroadwayKlassiker „Parade“ als Staatsanwalt Hugh Dorsey.

Foto: Christian Dabringhaus

Nur noch wenige Tage sind es, bis nach fast einem Jahr intensiver Probenzeit der große Moment für Melvin Schulz-Menningmann ansteht: Der Dinslakener, bekannt auch als Hauspianist beim Kneipentalk „Das Maaß ist voll“, wird ab Freitag, 2. November, mit dem Freien Musical-Ensemble Münster in der Weihnachtsgeschichte „Scrooge“ auf der großen Musical-Bühne zu sehen sein. Die Rolle des Jacob Marley stellt für den Lehramts-Studenten eine besondere Herausforderung dar.

Bekannt ist die Weihnachtsgeschichte aus der Feder von Charles Dickens vielen Menschen durch mehr als 30 Verfilmungen. Dass der geizige Ebenezer Scrooge auch auf der Musical-Bühne anzutreffen ist, ist Komponist Leslie Bricusse zu verdanken. Scrooge ist ein reicher, aber unfreundlicher Geschäftsmann, der zur Weihnachtszeit plötzlich von drei Geistern aufgesucht wird. Diese führen ihn nacheinander durch die vergangene, die gegenwärtige und die zukünftige Weihnacht. Stück für Stück wird dem alten Mann klar, was ihn so verbittert gemacht hat. Er begreift, dass ihm eine einsame und traurige Zukunft bevorsteht, wenn er seinen regelrechten Menschenhass weiterhin auslebt. Scrooge beschließt daraufhin, gleich am Weihnachtsmorgen ein besserer Mensch zu werden und erlebt ein fröhliches und erfülltes Weihnachtsfest im Kreise seiner Familie.

Jacob Marley, den der 25-jährige Schulz-Menningmann spielt, ist der ehemalige, verstorbene Geschäftspartner von Scrooge, der Scrooge ebenfalls als Geist erscheint und ihn vor den Konsequenzen seiner Hartherzigkeit warnt. Mit anderen Worten ist es Melvins Job, dem Griesgram als Jacob Marley einen gehörigen Schrecken einzujagen. Und genau das macht für den Dinslakener den Reiz der Rolle aus: „Marley ist nicht, wie die meisten anderen Rollen, durch grundlegende Regeln der Höflichkeit oder Etikette gebunden. Er kann auf der Bühne wirklich das Böse herauslassen. Mir macht es Spaß, mit den vielen Möglichkeiten zu spielen, Menschen zum Gruseln zu bewegen.“ Zwölf Mal zeigt das Freie Musical-Ensemble Münster (FME) den beliebten Weihnachtsklassiker.

Für Melvin Schulz-Menningmann ist es besonders die familiäre Atmosphäre im Ensemble, die auch die diesjährige FME-Produktion zu etwas ganz Besonderem macht. „Das FME bedeutet für mich vor allem die Liebe und Hingabe eines jeden Einzelnen, der schiere Wahnsinn, der uns alle verbindet, jedes Jahr erneut das Unmögliche möglich zu machen, nur durch Willenskraft und Begeisterung.“ Dabei sei „Scrooge“ ein Stück, das beim Zuschauer die eigentliche Bedeutung des Weihnachtsfestes wieder weckt. „Scrooge bringt die Liebe und die Schönheit in einer Zeit zurück, die die meisten von uns leider nur noch mit Stress und Konsumterror verbinden und führt uns vor Augen, worum es bei Weihnachten wirklich geht: Gemeinsam die Zeit zu genießen, die einem bleibt“, so Schulz-Menningmann.

Premiere feiert das Stück am Freitag, 2. November, Beginn 19.30 Uhr, im Waldorf-Konzertsaal, Rudolf-Steiner-Weg 11, in Münster. Elf weitere Aufführungen bis einschließlich 25. November (freitags 19.30 Uhr, samstags und sonntags jeweils 17 Uhr) folgen. Karten (23 / 18 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühren) gibt es unter www.fme-ms.de

(RP)
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