Modern und geräumig Vinzenz-Hospital eröffnet neue Station

Dinslaken · Die Fachbereiche Orthopädie und Unfallchirurgie, Alterstraumatologie und Adipositaschirurgie sind künftig im Neubaukomplex untergebracht. Die Patienten werden in der Woche ab dem 18. Februar die neuen Räume beziehen.

 Für die Patienten stehen bereits Geräte für Physiotherapie bereit.

Für die Patienten stehen bereits Geräte für Physiotherapie bereit.

Foto: Heinz Schild

Das Sankt-Vinzenz-Hospital macht sich fit für die Zukunft. Der Erweiterungstrakt im Bereich des Haupteingangs belegt dies eindrucksvoll. Mit geladenen Gästen feierte das katholischen Krankenhaus nun die Eröffnung der neuen Station 2, die interdisziplinär konzipiert ist und auf der künftig die Patienten der Fachbereiche Orthopädie und Unfallchirurgie, Alterstraumatologie und Adipositaschirurgie versorgt werden.

Bereits 2016 beschäftigten sich die Verantwortlichen des Vinzenz-Krankenhauses mit der Frage, wie Bereiche des Hauses, die in die Jahre gekommen waren, zukunftsfähig gemacht werden könnten. Damals kam die Idee auf, den Erweiterungstrakt aufzustocken, der als Anbau an das Bettenhaus angedockt worden war und im Erdgeschoss die Radiologie sowie im ersten Obergeschoss die Geriatrie beheimatet. „Eine einfache Sanierung kam nicht in Betracht“, sagte Vinzenz-Geschäftsführer Christoph Heller, da das Krankenhaus komplett bis zur achten Etage ausgelastet ist und nicht über eine Ausweichetage für die Umbauzeit verfügt. Die Lösung: Auf den Erweiterungsbau, der für zwei Etagen ausgelegt war, weitere vier Geschosse aufsetzen. Das war, so Heller, eine „Herausforderung“, die gemeistert wurde. Dafür war es beispielsweise notwendig, rund 260 Bohrungen für Gründungspfeiler niederzubringen. „Wir stehen jetzt auf sicherem Grund“, stellte Christoph Heller fest. Inzwischen ist auch das Flachdach auf der fünften Etage fertig. Mit dem aufgestockten Anbau sieht Heller „eine Plattform geschaffen, auf der wir uns in der Zukunft gut entwickeln können“. Der weitere Ausbau erfolgt ebenfalls im laufenden Betrieb. Als nächstes soll Station 3 im Juni dieses Jahres fertiggestellt sein. Die Inbetriebnahme der neuen Stationen 4 und 5 ist für September geplant.

 Die neue Station 2 wird feierlich eröffnet (von links): Klaus Peitgen, Bürgermeister Michael Heidinger, Wolfgang Zinser, Catherine Gilger und Vinzenz-Geschäftsführer Christoph Heller.

Die neue Station 2 wird feierlich eröffnet (von links): Klaus Peitgen, Bürgermeister Michael Heidinger, Wolfgang Zinser, Catherine Gilger und Vinzenz-Geschäftsführer Christoph Heller.

Foto: Heinz Schild

Den Erweiterungskomplex bezeichnete Klaus Peitgen, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Vizeralchirurgie, als beeindruckend. Er war sich sicher, dass dieser Bau das Krankenhaus nach vorne bringen wird. Peitgen berichtete vom Adipositaszentrum, das am Vinzenz etabliert worden ist und wo man sich um die Behandlung von schwer übergewichtigen Menschen kümmert. „Adipositas ist eine Epidemie“, stellte der Mediziner fest. Mit der OP würden viele dieser Menschen Normalgewicht beziehungsweise leichtes Übergewicht erreichen.

 Blick in ein Patientenzimmer auf der neuen Station.

Blick in ein Patientenzimmer auf der neuen Station.

Foto: Heinz Schild

In 2017 wurden am Vinzenz 15 stark übergewichtige Menschen operiert, den Gewichtsverlust bezifferte Peitgen mit 600 Kilo, 2018 seien es 52 Patienten gewesen, die zusammen 1200 Kilo verloren hätten. In der radiologischen Praxis im Erdgeschoss wird voraussichtlich Ende März ein Computertomograph in Betrieb genommen, der für übergewichtige Menschen mit einem Gewicht von bis zu 300 Kilogramm ausgelegt ist.

 Der Eingangsbereich der neuen Station 2 des Vinzenz-Hospitals.

Der Eingangsbereich der neuen Station 2 des Vinzenz-Hospitals.

Foto: Heinz Schild

Auch Senioren sind auf der neuen Station 2 gut aufgehoben, wie Catherine Gilger, Chefärztin der Geriatrie, sagte. Sie erinnerte daran, dass Knochenbrüche im Alter ein gravierendes Problem darstellen würden. Jeder vierte Senior werde nach einer Fraktur pflegebedürftig.

Bewährte und neue Behandlungsmethoden werde es in den neuen Räumen geben, sagte Wolfgang Zinser, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Bei Gelenkbehandlungen gelte beispielsweise der Grundsatz: „konservativ vor operativ“. Wie Zinser berichtete wurden im vergangenen Jahr rund 26.000 Patienten mit Gelenkbeschwerden ambulant am Vinzenz behandelt, 3400 wurden stationär aufgenommen, von denen etwa 2600 operiert werden mussten.

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