Theaterpremiere Die Suche nach dem Unbewussten

Dinslaken · Mirko Schombert inszenierte mit seinem Burghofbühnenteam „Der Sandmann“ von E. T. A. Hoffmann. Es entstand eine beeindruckende Mischung von gesprochenem Wort, Klängen, expressionistischer Ästhetik und modernem Spiel.

 Die Androidin Olimpia (Maren Kraus) ist eine Projektion Nathanaels (Malte Sachtleben). Der unheimliche Coppola (Arno Kempf) und Nathanaels Verlobtee Clara (Lara Christine Schmidt) schauen dem Treiben zu.

Die Androidin Olimpia (Maren Kraus) ist eine Projektion Nathanaels (Malte Sachtleben). Der unheimliche Coppola (Arno Kempf) und Nathanaels Verlobtee Clara (Lara Christine Schmidt) schauen dem Treiben zu.

Foto: Peggy Mendel/Burghofbühne

Olimpia, geschaffen 1816. In ihrer Version „Burghofbühne 2020“ trägt sie ein Akkordeon. Jenes 1828 patentiertes Musikinstrument, das mechanisch atmet, um mit künstlichen Zungen zu singen. Olimpia (Maren Kraus) selbst gleicht einer Porzellanpuppe mit zerzaustem Spitzenkleid und verfilzten Haaren. Ihr Akkordeonspiel ruckelt und hakelt, als müsse die Mechanik geölt werden. Aber wenn sie „All good things“ singt, ist sie ganz Seele. Die Projektion einer Seele. Einer gequälten, leidenden Psyche, die sich nur noch vom eigenen Wunschbild verstanden fühlt. Am Freitag feierte die Burghofbühne Dinslaken die Premiere von E. T. A. Hoffmanns „Der Sandmann“ in der Aula der Ernst-Barlach-Gesamtschule.