Ermittlungen laufen weiter Festnahmen nach SEK-Einsatz an Schule in Dinslaken

Update | Dinslaken · Die Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken ist am Mittwoch von Spezialeinsatzkräften der Polizei durchsucht worden. Gegen Mittag war den Behörden eine Waffe auf dem Gelände gemeldet worden. Am Abend bestätigte ein Sprecher drei Festnahmen.

SEK-Einsatz Dinslaken: Polizei durchsucht Ernst-Barlach-Schule - Fotos
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Polizei durchsucht Schule in Dinslaken

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Foto: hsd/Heinz Schild

An der Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken hat es am Mittwoch einen großen Polizeieinsatz gegeben. Auf dem Schulgelände war in der Mittagszeit eine Waffe gemeldet worden, wie die Polizei unserer Redaktion bestätigte. Die Schule war bis zum Abend weiträumig abgesperrt, rund 800 Schüler mussten stundenlang unter Betreuung in ihren Klassenzimmern ausharren und konnten das Schulgelände erst gegen 19 Uhr unter Polizeibegleitung verlassen.

Am Donnerstag sagt ein Polizeisprecher, dass die Ermittlungen weiter laufen: „Da laufen im Moment noch Maßnahmen“. Vermutlich am Freitag seien weitere Informationen zu dem Fall zu erwarten.

Die Polizei stufte die Situation als „Gefahrenlage“ ein und durchsuchte die Räumlichkeiten. Gerüchte, es habe sich um einen Amoklauf gehandelt, wies die Behörde allerdings ausdrücklich zurück.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und hatte „zur Vorsicht“ das SEK angefordert, wie die Behörde mitteilte. Die Schüler hätten „aus Sicherheitsgründen“ in den Klassenzimmern bleiben müssen, bis die Lage geklärt war.

Gegen 13.20 Uhr hatte die Polizei den Hinweis bekommen, dass auf dem Gelände der Ernst-Barlach-Gesamtschule eine Schusswaffe gesehen worden war. Nach Informationen unserer Redaktion soll sie im Fahrradkeller der Schule gesichtet worden sein. Dort waren offenbar zwei Schüler von der Fahrradwache der Schule beim Herumhantieren damit gesehen worden. Die Schüler sollen daraufhin weggerannt sein. Die Polizei meldete am späten Abend, dass im Verlauf des Einsatzes drei männliche Jugendliche festgenommen worden seien. Ein Tatverdächtiger sei noch vor Ort entlassen worden, die beiden anderen Personen befänden sich dagegen noch im Polizeigewahrsam. Trotz mehrerer Hinweise auf eine Schusswaffe habe man diese bei den durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen bisher nicht aufgefunden, hieß es weiter.

Kurz nach dem Vorfall hatte Richard Pennings, Vorsitzender der Elternpflegschaft, im Namen der Schulleitung die Eltern per Whatsapp informiert und zu beruhigen versucht. Viele waren aber trotzdem an die Absperrungen rund um die Schule gekommen, weil sie sich Sorgen machten. „Ich bin gegen 15 Uhr von meiner Tochter informiert worden“, sagte zum Beispiel Bianca Gerritzen. „Ich bin Filialleiterin im Einzelhandel, habe in Rücksprache mit meinem Chef mein Geschäft dichtgemacht und bin hergeeilt.“ Die Informationspolitik an der Schule sei unterirdisch. „Infos haben wir nur von den Kindern oder von anderen Eltern bekommen. Von der Schulleitung haben wir nichts gehört. Wir fühlen uns hier etwas alleingelassen.“

Ähnlich äußerte sich auch Patricia Pörings-Denner, deren Tochter zum Glück schon zu Hause war, als die Schule gesperrt wurde. „Ich bin hier, um eine Freundin und meine Cousine zu unterstützen“, sagte sie. „Keiner kümmert sich hier ernsthaft um die Eltern vor Ort. Ich hoffe, dass das hier alles schnell vorbei geht.“

 Die Polizei sperrte die Straßen rund um die Ernst-Baralach-Gesamtschule ab.

Die Polizei sperrte die Straßen rund um die Ernst-Baralach-Gesamtschule ab.

Foto: hsd/Heinz Schild

Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel versuchte zwischen den besorgten Eltern und Behörden zu vermitteln. „Alles hier ist vergleichsweise ruhig abgelaufen“, sagte sie. „Den Kindern geht es gut. Es sind Psychologen und Notfallseelsorger vor Ort. Eine Versorgung mit Essen und Trinken ist ebenfalls gegeben.“ Die Stadt habe einen Krisenstab gebildet, der sich im ständigen Austausch mit dem Kreis und den Behörden befinde.

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