Volle Auftragsbücher in Dinslaken, Voerde, Hünxe Handwerk trotzt der Corona-Krise

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Viele Branchen wurden und werden von der Corona-Pandemie hart getroffen, doch viele Handwerksbetriebe dürfen auch während des Lockdowns weiterarbeiten. Die Auftragsbücher sind recht gut gefüllt.

 Viele Menschen haben das vergangene Jahr genutzt, um kleinere und größere Arbeiten an ihrem Haus vornehmen zu lassen. Das bescherte Handwerksbetrieben gut gefüllte Auftragsbücher. 

Viele Menschen haben das vergangene Jahr genutzt, um kleinere und größere Arbeiten an ihrem Haus vornehmen zu lassen. Das bescherte Handwerksbetrieben gut gefüllte Auftragsbücher. 

Foto: dpa/Lino Mirgeler

In den vergangenen Monaten hatten viele Unternehmen mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und den dazugehörigen Vorgaben zu kämpfen. Gut zurechtgekommen ist dagegen das Handwerk. Dadurch, dass viele Menschen während des Lockdowns und auch im Sommer zu Hause geblieben sind, gab es jede Menge Aufträge – das schildern auch die Betriebe in Dinslaken, Voerde und Hünxe.

„Die Leute fahren nicht in den Urlaub und investieren stattdessen in ihr Eigenheim“, sagt Ralf Taranowski, der im Voerder Gewerbegebiet ein Unternehmen für den Bau und die Installation von Haustüren, Fenstern und Vordächern führt. „Wir hatten keine Einschränkungen und sind quasi unter dem Radar durchgeflogen. Aber wir sind schon vorsichtig bei den Leuten und führen nicht jeden Auftrag sofort aus, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Natürlich sind die Bedingungen auch für uns nicht schön, aber was die Aufträge angeht, sind wir auf dem Vorjahresniveau geblieben“, berichtet Taranowski. Auch für die nächsten Monate hätten er und seine Mitarbeiter genug zu tun. „Wir sind bis Mitte März schon durchgeplant, was erfreulich ist, da im Januar und Februar normalerweise ,Saure-Gurken-Zeit‘ ist.“

Felix Lehmann, Inhaber einer Sanitär-und Heizungsinstallationsfirma in Spellen, berichtet: „Ein Rückgang war nicht zu merken, aber die Kunden sind vorsichtig geworden. Beim ersten Lockdown hatten wir keinen Kundenservice. Diesmal haben wir ein Schichtsystem und spezielle Teams zusammengestellt. Man merkt, dass die Leute wieder mehr Wert auf ihre eigenen vier Wände legen.“ Dass die Umstände aktuell doch ungewohnt sind, betont auch Lehmann: „Wir haben einige Kunden auch auf den nötigen Abstand hingewiesen. Wir haben viele alte Kunden und daher auch eine gewisse Verantwortung.“ Die Auftragslage insgesamt sei gut und etwas mehr geworden als in den vergangenen Jahren und auch im ersten Quartal des kommenden Jahres sei das Auftragsbuch gut gefüllt.

Olaf Törkel, Inhaber der Holzwerkstatt im Bannemer Feld in Hünxe, zieht ebenfalls ein positives Fazit: „Die vergangenen Monate liefen sehr gut. Corona hat uns nicht beschränkt, wir konnten auch weiterhin zu den Kunden. Die Leute haben gut investiert, auch weil viele zu Hause geblieben sind, statt in den Urlaub zu fahren.“ Bis März sei er ausgebucht, aber „wenn im Sommer dann wieder die Leute in den Urlaub fahren, könnte es ein Loch geben“, prognostiziert Törkel.

„Die Auftragslage ist gut. Als Malerbetrieb merken wir die Corona-Einschränkungen kaum. Wir kriegen eher mehr Aufträge als vor dem Lockdown und die Senkung der Mehrwertsteuer ist für die Leute sicherlich auch ein Faktor, Geld in die Hand zu nehmen. Im Frühjahr ist das Auftragsbuch auch schon voll“, bilanziert auch Malermeister Benjamin Zahn aus Hiesfeld.

(ps)
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