Burghofbühne Dinslaken bestürzt Trauer um Erwin Kleinwechter

Dinslaken · Mit großer Bestürzung hat das Landestheater erfahren, dass der Schaupieler nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren gestorben ist.

 Erwin Kleinwechter spielte 2006 in dem Solostück „Harry‘s Christmas“ die Rolle des Harry Glebe.

Erwin Kleinwechter spielte 2006 in dem Solostück „Harry‘s Christmas“ die Rolle des Harry Glebe.

Foto: Martin Büttner

Als Chefdisponent und Schauspieler hat Erwin Kleinwechter über viele Jahre die Burghofbühne Dinslaken entscheidend mitgeprägt. Seine Anfängerjahre verbrachte er am Fränkischen Theater Schloss Maßbach. Es folgten Engagements am Marburger Schauspiel, der Lore-Bronner-Bühne München, am Tegernseer Volkstheater, der Bayerischen Komödie am Tegernsee, der Ludwig-Thoma-Bühne in Rottach-Egern und am Fränkisch-Schwäbischen Städtetheater Dinkelsbühl. Mit Christian Schnell kam Erwin Kleinwechter 2001 an die Burghofbühne und wirkte hier bis 2013 in zahlreichen Produktionen mit.

Als Chefdisponent ist es ihm in dieser Zeit gelungen, die Anzahl der verkauften Gastspiele deutlich zu erhöhen und damit die wirtschaftliche Grundlage des Theaters zu sichern. In Dinslaken war er gleichermaßen bekannt und beliebt und nicht nur im Karneval ein aktives Mitglied der Dinslakener Stadtgesellschaft. 

Nach seiner Zeit an der Burghofbühne kehrte er in seine Heimat Dinkelsbühl zurück, blieb dem Theater aber immer erhalten. So spielte er an der Seite von Martin Semmelrogge am Schloßtheater Neuwied und den Altmühl-Festspielen. Darüber hinaus war er als Trauerredner tätig, wie es im Nachruf der Burghofbühne auf das frühere Ensemblemitglied heißt.

2015 kehrte Erwin Kleinwechter als Gast noch einmal an die Burghofbühne zurück und spielte Mr. Charrington in dem Stück „1984“ und übernahm als Krankheitsvertretung darüber hinaus erneut das Künstlerische Betriebsbüro.

Viele Geschichten und Anekdoten rund um Kleinwächter sind und bleiben an der Burghofbühne lebendig. Seine unbedingte Leidenschaft aber galt dem Theater – in all seinen Facetten. Für ihn war es selbstverständlich, Schauspieler und Schauspielerinnen noch nachts vom Bahnhof abzuholen und dann für sie zu kochen. Am nächsten Morgen saß er dennoch pünktlich um 8 Uhr im Büro, organisierte und plante und war gleichzeitig Ansprechpartner und Kummerkasten bevor er abends dann selbst wieder auf der Bühne stand.

Erwin Kleinwechter war „ein Kumpel“, der zu seinem Wort stand. Wenn er lachte, hörte man es im ganzen Haus und wenn ihm etwas nicht passte, machte er keinen Hehl daraus, blieb aber stets offen, fair und klar. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Burghofbühne, werden ihn vermissen. „Wir wünschen seinen Angehörigen in dieser schweren Zeit viel Kraft und Zuversicht und werden Erwin Kleinwechter in ehrenvoller Erinnerung behalten“, so Burghofbühnen-Intendant Mirko Schombert.

(RP)
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