Neu in der Stadtbibliothek Dinslaken Im Schatten des schnellen Brüters

Ronald Schneider empfiehlt diesmal das Buch „Dorfroman“ von Christoph Peters. Der Autor wurde 1966 in Kalkar am Niederrhein geboren.

 In der Bibliothek sind immer interessante Bücher zu entdecken (Symbolfoto).

In der Bibliothek sind immer interessante Bücher zu entdecken (Symbolfoto).

Foto: Heinz Schild

Der 1966 in Kalkar am Niederrhein geborene und schon mit vielen Literatur-Preisen bedachte Schriftsteller Christoph Peters wurde den RP-Lesern schon mehrfach vorgestellt, zuletzt mit einem Japan-Krimi „Das Jahr der Katze“ aus 2018. Sein neuer „Dorfroman“ (so der Titel) führt in die niederrheinische Provinz zurück, die Peters bereits in seinem autobiographischen Erzähldebüt „Stadt, Land, Fluss“ von 1999 einfühlsam porträtiert hatte. Im Alter von 50 Jahren kommt der anonym bleibende Ich-Erzähler des Romans in sein Heimatdorf zurück, in den (fiktiven) Ort Hülkendonck bei Kalkar am Niederrhein. 30 Jahre, nachdem er Hülkendonk Richtung Berlin verlassen hatte, kehrt er zum Besuch seiner inzwischen über 80jährigen, alt und gebrechlich gewordenen Eltern nach Hülkendonck zurück. Dabei wird seine Vergangenheit für ihn wieder lebendig. Er kehrt wieder zurück ins Jahr 1973, als er sieben Jahre alt war und in seinem Dorf der Grundstein für das AKW „Schneller Brüter“ gelegt wurde und der „Kalte Krieg“ die Menschen ängstigte. Er ist damals als kleiner Junge so gut katholisch, fortschritts- und autoritätsgläubig wie sein sittenstrenger Vater, Mitglied im Kirchenvorstand des Dorfes und ein entschiedener Befürworter des „Schnellen Brüters“, der auf Kirchengelände gebaut werden soll.