Schöne Aktion in Dinslaken Weihnachtsgrüße für Nachbarn im Heim

Dinslaken · Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hiesfelder Seniorenheims Curata freuen sich über 89 Weihnachtskarten. Margit Brörmann hat die Aktion für die Einrichtung an der Küpperstraße initiiert.

 Christel Dickmann und Margit Brörmann überbringen die Weihnachtsgrüße, die Nachbarn für die Bewohner des Seniorenheims hergestellt haben.

Christel Dickmann und Margit Brörmann überbringen die Weihnachtsgrüße, die Nachbarn für die Bewohner des Seniorenheims hergestellt haben.

Foto: LF/Lars Fröhlich

Schon im Frühjahr, als der Lockdown Senioreneinrichtungen zwangen, die Türen dicht zu machen, hatten die Nachbarn der Seniorenresidenz Curata in Hiesfeld die Bewohner im Blick. Vieles war wegen der Coronapandemie nicht mehr möglich. „Damals haben wir ein Balkonsingen veranstaltet“, berichtet Margit Brörmann. Nun ist es Winter, ein Balkonsingen kam deshalb nicht in Frage. Doch die Bewohner sollten mitbekommen, dass ihre Nachbarn an sie denken. Und so kam Margit Brörmann auf die Idee, eine Weihnachtsgruß-Aktion zu starten. „Kontaktlos“, wie sie hinzufügt.

Zwei, drei Telefonate mit Nachbarinnen genügten, da sei schon klar gewesen, dass sich viele beteiligen würden. Nachdem die Heimleitung die Aktion für gut befunden hatte, wurden 80 Anschreiben mit Musterbrief in die Postkästen der Nachbarschaft Rolandstraße und Küpperstraße geworfen. Die Empfänger wurden gebeten, sich an der Aktion für die älteren Menschen zu beteiligen und bis zum 20. Dezember Grußkarten in den Briefkasten von Margit Brörmann zu werfen. Ganz nach eigenem Geschmack sollten die Grußkarten gestaltet werden, ein paar persönliche Zeilen waren auch möglich.

Schon am nächsten Tag waren die die ersten Grußkarten in ihrem Briefkasten. Wie Margit Brörmann berichtet, mit zum Teil rührenden Zeilen wie „Wir denken an Sie“, „Sie sind nicht allein“ oder „Alles wird wieder gut im nächsten Jahr“. „Von nun an fand ich täglich Briefe in unserem Postkasten: Ich muss sagen: ich hatte mir selber, ohne es zu ahnen und ohne viel Aufwand, ein großes Weihnachtsgeschenk gemacht: Es war eine tägliche Freude für mich!“, freut sich die Initiatorin der Aktion.

Noch nie habe sie so viel mit Nachbarn gesprochen – auf Abstand versteht sich. Ein Nachbar rief ihr zu: „Na bitte, geht doch!“ Er meinte wohl gutes nachbarschaftliches Verhalten an sich. Margit Brörmann berichtet, dass eine Nachbarin zehn Grußkarten auf einmal einwarf, eine 83-Jährige mit Hilfe ihres Computers und ihres Fotoprogramms zahlreiche schön gestaltete Karten mit getippten Grüßen und Wünschen herstellte. Eine andere Nachbarin versah etliche Karten handschriftlich mit wunderschönen Gedichten. Kleine Basteleien hingen an den Karten, eine junge Frau oder ein Mädchen schickte mit ihrem Gelstift Grüße für ein „glitzerndes Weihnachten“. Eine Dreijährige malte einen Tannenbaum mit Hilfe eines Handabdrucks von ihrem Papa.

(mt)
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