Bezüge zum Rockermilieu möglich Ein Toter nach Schüssen in Dinslakener Copyshop

Update | Dinslaken · In Dinslaken ist ein Mann in einem Geschäft an der Hünxener Straße erschossen worden. Die Hintergründe sind noch unklar. Nach Informationen unserer Redaktion soll der Schütze den Hells Angels angehören.

Toter nach Schüssen in Dinslaken
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Foto: Heinz Schild

Jede Menge Polizei, die Hünxener Straße abgeriegelt: Durch Schüsse ist am Montagnachmittag gegen 14.30 Uhr in Dinslaken ein Mann getötet worden.

Nach Angaben eines Pressesprechers der Duisburger Polizei befand sich ein 47-Jähriger in einem Copyshop an der Hünxer Straße, als ihn drei Unbekannte in dem Laden überfielen. „Zeugen hatten gemeldet, dass dort Schüsse gefallen waren“, so die Polizei. Der Geschäftsinhaber schilderte, dass er von drei Unbekannten überfallen worden sei. Sie hätten ihn mit Reizgas attackiert. Daraufhin hat er von seiner Schusswaffe Gebrauch gemacht. Einer der Angreifer ist getroffen worden. Er verstarb etwa eine Stunde später. Die anderen sind geflohen. Nach den Flüchtigen wird gefahndet. Sie werden wie folgt beschrieben: 1,80 bis 1,90 Meter groß; der größere der beiden soll einen grünen Parka und einen Mund-Nasen-Schutz in Tarnfarben getragen haben.

Der Schütze selbst ist in Polizeigewahrsam. Die Waffe wurde sichergestellt. Zu den Hintergründen der Tat gibt es aktuell noch keine offizielle Stellungnahme.

Nach Informationen unserer Redaktion gibt es möglicherweise Bezüge zum Rockermilieu. Der Schütze soll Sicherheitskreisen zufolge den Hells Angels angehören und derzeit unter Polizeischutz stehen. Er soll sich den Behörden gegenüber allerdings nicht kooperativ verhalten.

„Beim Geschäftsinhaber gibt es entsprechende Erkenntnisse, dass er Kontakte hat. Aber ob die Tat damit zusammenhängt, können wir nicht bestätigen. Das wissen wir nicht“, so die Polizei. Nach Informationen unserer Redaktion soll der Schütze in diesem Jahr bereits selbst Opfer einer Schusswaffen-Attacke geworden sein. Es wird wohl überprüft, ob beide Taten zusammenhängen.

Die Duisburger Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen; eine Mordkommission der Polizei Duisburg ermittelt. Die Polizei ist mit massiven Kräften aus dem Kreis Wesel und Duisburg vor Ort und sichert den Tatort ab.

„Wir müssen jetzt die Ermittlungen abwarten, in welche Richtung es geht. In der Gegend köchelt es ja schon länger“, sagte Erich Rettinghaus, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft.

Erst in der jüngsten Lageeinschätzung der Rockerkriminalität in NRW, die unserer Redaktion vorliegt, warnte die Polizei vor einer Eskalation der Gewalt in der Öffentlichkeit. Die Sicherheitsbehörden kommen laut des Berichts zu dem Schluss, dass „jederzeit mit Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Gruppierungen“ von verbotenen Rockerbanden in NRW zu rechnen ist. Dabei könnten auch Schusswaffen eingesetzt und Unbeteiligte gefährdet werden.

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