Dinslaken: Superintendent kritisiert politischen Populismus Kreissynode nimmt Zukunft in den Blick

Dinslaken · Beim Evangelischen Kirchenkreis Dinslaken ist einiges in Bewegung. Superintendent kritisierte politischen Populismus.

 Superintendent Friedhelm Waldhausen bezog klar Position: Hass und Gewalt gegen Minderheiten dürfe die Kirche nicht dulden.

Superintendent Friedhelm Waldhausen bezog klar Position: Hass und Gewalt gegen Minderheiten dürfe die Kirche nicht dulden.

Foto: Ev. KIrche Dinslaken

Wie viel beim Evangelischen Kirchenkreis Dinslaken derzeit in Bewegung ist, zeigte schon der Eröffnungsgottesdienst der Kreissynode in der Kirche in Walsum-Aldenrade: Er wurde nicht von einer Pfarrerin oder einem Pfarrer gehalten, sondern von den Prädikanten, also den ordinierten Laienpredigerinnen und -predigern, die in den verschiedenen Gemeinden ihren Dienst tun. Angesichts rückläufiger Zahlen im Pfarrdienst war diese Akzentsetzung der Synode ein kleiner Blick in die Zukunft.

Auch die hohe Zahl der im Gottesdienst neu eingeführten Mitarbeiter zeigte, wie viel Veränderung im Kirchenkreis steckt. Antje Reichow wurde als neue Seelsorgerin der JVA Dinslaken eingeführt, Reinhard Harfst als neuer Pfarrer im Kirchenkreis, der vor allem in der Gemeinde Gahlen Vertretungsdienste versieht, sowie Mitarbeiterinnen der evangelischen Kinderwelt, der Diakonie und im Verwaltungsamt: Alexandra Schwedtmann und Nicole Mehring (beide Geschäftsführung Diakonie), Monika Engfer (pädagogische Leitung Kinderwelt) sowie Annika Marhofen, Claudia Neuland, Doris Bay und Simone Bernd aus den verschiedenen Verwaltungsbereichen.

Am ersten Verhandlungstag der Kreissynode legte der Superintendent dem 65-köpfigen Leitungsgremium des Kirchenkreises seinen Bericht über die Ereignisse des vergangenen Jahres vor. Auch dieser Rückblick war ein Blick in die Zukunft. Friedhelm Waldhausen erläuterte die Arbeit der Arbeitsgruppe „Priorisierung“, die sich ein Jahr lang mit zukünftigen Schwerpunktsetzungen beschäftigt hatte. Waldhausen fand klare Prioritäten: „Der Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden und Bewahrung der Schöpfung ist ein klarer Auftrag der Kirche auf allen Ebenen. Ebenso das Dasein für die Schwachen, für die wirtschaftlich Benachteiligten und für die Armen sowie das Dasein für die zu uns flüchtenden und asylsuchenden Menschen. Auch gegen Hass und Gewalt gegenüber Minderheiten müssen wir als Kirche uns deutlich zu Wort melden.“

Zur Umsetzung dieser Aufgaben sieht Waldhausen sowohl die Gemeinden in der Pflicht als auch Diakonie und Kinderwelt. Gerade diese Dienste werden „von einem Großteil der Mitglieder und auch von Nichtmitgliedern“, so Waldhausen, „intensiv in Anspruch genommen“. Waldhausen benannte vor allem Armut und die Verhältnisse, die Armut produzieren, als Herausforderung. Der ehemalige Flüchtlingspfarrer Gerhard Greiner bedankte sich vor allem für die deutlichen Worte des Superintendenten gegen den politischen Populismus. Waldhausen mahnte am Ende seines Berichtes zur Achtsamkeit gegenüber diesem Populismus, der oft gepaart sei mit verrohtem Vokabular und vereinfachendem Schwarz-Weiß-Denken.

Einstimmig verabschiedet wurden bei der Kreissynode die Haushalte von Diakonischem Werk, Kinderwelt und dem Verwaltungsamt des Kirchenkreises. In allen Bereichen gab es Einsparungen durch vermehrte Zuschüsse oder Veränderungen in den Tätigkeitsgebieten. Dennoch bleibt die Herausforderung, zukünftig mit weniger finanziellen Mitteln die Arbeit des Kirchenkreises und seiner Gemeinden zu gestalten.

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