Grüne Plakette Keine Fahrverbote in Sicht

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Für einen Großteil der Essener Innenstadt sowie auf einer der Hauptverkehrsadern durch Gelsenkirchen drohen im nächsten Jahr Fahrverbote für Diesel-Autos bis einschließlich der Abgasnorm fünf. Im Dinslakener Zentrum dagegen knattern aktuell täglich tausende Diesel-Fahrzeuge der Euronorm vier und daran wird zukünftig auch vorerst nicht gerüttelt: „Bislang sind keine Verschärfungen angedacht.

 Einige Großstädte rüsten sich: Ab 2019 müssen ältere Dieselfahrzeuge draußen bleiben.

Einige Großstädte rüsten sich: Ab 2019 müssen ältere Dieselfahrzeuge draußen bleiben.

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Die Dinslakener Umweltzone kann nicht weiter ‘verschärft’ werden, da bereits heute die Einfahrt nur für Fahrzeuge mit grüner Plakette erlaubt ist“, sagt Marcel Sturm, Pressesprecher der Stadt Dinslaken.

Die grüne Plakette haben zurzeit Autos der Diesel Abgasnorm vier, fünf und sechs. Wer darunter eingestuft ist und sich in den Umweltzonen aufhält, riskiert ein Bußgeld von 80 Euro: „Die Umweltzonen werden regelmäßig kontrolliert“, sagt Egbert Doernemann, Polizei-Wachleiter in Dinslaken.

Die Verantwortung für die Fortschreibung des Dinslakener Luftreinhalteplans liege bei der Bezirksregierung Düsseldorf. Ob diese Fortschreibung mittel- bis langfristig geschehe, könne zurzeit nicht beantwortet werden. „Sollte es zu einer Fortschreibung kommen, könnte damit auch eine Erweiterung der Umweltzonen einhergehen“, betont Sturm.

Zudem werden aktuell die Stickoxid-Grenzwerte an drei viel befahrenen Straßen gemessen. Der Grenzwert von 40 µg/m³ wird laut der Stadt Dinslaken seit einigen Jahren an der Hans-Böckler-Straße und der Wilhelm-Lantermann-Straße nicht mehr überschritten, an der Messstation an der Hünxer Straße seit 2017 nicht mehr. Bisher könne, so Sturm, nicht abgesehen werden, ob der Grenzwert hier auch in den Folgejahren eingehalten werden kann.

Dagegen sieht es in Hünxe und Voerde anders aus, hier gibt es keine Umweltzonen. Das begründet Wilfried Limke, Erster Beigeordneter der Stadt Voerde, wie folgt: „Das Stadtgebiet Voerde ist eher ländlich geprägt. Das Auftreten erhöhter Werte aus dem Auto- und Lkw-Verkehr ist demnach grundsätzlich eher gering.“ Auch im ländlichen Hünxe gibt es keine Überlegungen, Umweltzonen einzurichten, sagt Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth.

Nicht nur Dieselautos stehen derzeit bei Diskussionen im Mittelpunkt, vor allem auch umweltschonende Mobilitätsformen – wie das Rad. „Wir wollen die Fahrradmobilität in Voerde fördern, die Stadt fahrradgerechter gestalten, innerstädtisch Strukturen schaffen“, sagt Limke. So solle die Qualität der Radwege verbessert werden, wie an der Bahnhofstraße. Auch in Hünxe drängt sich das Fahrrad mehr in den Vordergrund: „Wir bewerben die verstärkte Nutzung von Fahrrädern“, erklärt Klaus Stratenwerth. Ebenso möchte die Stadt Dinslaken den Radverkehr laut Pressesprecher Sturm weiter fördern. Es gebe ferner auch nachhaltige Strategien für den Fuß- und den öffentlichen Nahverkehr.

(ten)
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