Dinslaken Die Zechenbaustelle entdecken

Dinslaken · Rund 20 Teilnehmer machten sich in Lohberg auf zu einer Führung über das ehemalige Bergwerksgelände. Hier bekamen die Besucher teilweise einen neuen Blickwinkel auf die denkmalgeschützen Gebäude.

 Landschaftsmarke auf dem Zechengelände: Die beiden Fördertürme sind nicht nur ein Beispiel für die Stahlbaukunst, sondern liegen vielen Lohbergern am Herzen. Ihre Zukunft ist noch ungewiss.

Landschaftsmarke auf dem Zechengelände: Die beiden Fördertürme sind nicht nur ein Beispiel für die Stahlbaukunst, sondern liegen vielen Lohbergern am Herzen. Ihre Zukunft ist noch ungewiss.

Foto: Martin Büttner

Nach einer kurzen Führung durch die Lohn- und Lichthalle und einem Blick auf ein Modell des ehemaligen Zechengeländes geht es für die Führungsteilnehmer nach draußen. "Ab hier herrscht Helmpflicht", informiert Stadtplanerin Anja Sommer, die Leiterin der Führung über die Schachtanlage, die Gäste auf dem Zechengelände. "Achten Sie auch darauf, wo Sie hintreten. Das ist immer noch eine Baustelle", fügt Svenja Noltemeyer, Quartiersmanagerin und zweite Führungsleiterin hinzu. Die Besucher setzen die blauen und weißen Helme auf, die von der RAG zur Verfügung gestellt wurden, und blicken auf die noch stehenden Gebäude auf dem Zechengelände. "Wir haben hier klassische, norddeutsche Backsteingothik", erklärt Anja Sommer mit Blick auf die verzierten Fassaden der Betriebsgebäude.

 Besonderer Charme der Baustelle: Funktionelle Stahlkonstrukte treffen auf dem Zechengelände auf ästhetisch gestaltete Fassaden der älteren Gebäude.

Besonderer Charme der Baustelle: Funktionelle Stahlkonstrukte treffen auf dem Zechengelände auf ästhetisch gestaltete Fassaden der älteren Gebäude.

Foto: Büttner, Martin

Erkundung der Besonderheiten

 Reges Interesse: Zur Führung über das Gelände des ehemaligen Bergwerks kamen mehr Besucher als die Veranstalter erwartet hatten.

Reges Interesse: Zur Führung über das Gelände des ehemaligen Bergwerks kamen mehr Besucher als die Veranstalter erwartet hatten.

Foto: Büttner, Martin

Immer wieder stoßen die Besucher während ihres Gangs über das Gelände auf Einzigartiges. Die Eleganz der Fördertürme, die durchdachte Anordnung der Gebäude darunter oder die schieren Ausmaßen der Bauten auf dem Gelände. Staunend stehen die Besucher in der ehemaligen Kohlenmischhalle. "Die ist ja gigantisch", kommentiert eine der Besucherinnen den Blick in das Bauwerk. 210 Meter Länge, 65 Meter Breite und 35 Meter Höhe machen Eindruck. "Die Gebäude wurden zusammen mit der Gartenstadt unter Denkmalschutz gestellt", erklärt Anja Sommer. "Wir möchten mit diesen Führungen auch zeigen, was für Qualitäten es hier vor Ort gibt."

Dem besonderen Charme der Industriegebäude kann man sich kaum entziehen, wenn man vor ihnen steht. "Wir müssen erkennen, daß die Industrie mit ihren gewaltigen Bauten nicht mehr ein störendes Glied in unserem Stadtbild und in der Landschaft ist", zitiert Anja Sommer den Industriearchitekten Fritz Schupp, der nicht nur an der Zeche Zollverein sondern auch in Lohberg Hand anlegte. Am Ende der Führung sind die Besucher um einige Eindrücke reicher. "Wir wohnen in Lohberg und interessieren uns dafür, was aus dem Gelände wird", sagt Markus Wendt. Gemeinsam mit seiner Frau Britta hat er an der Führung teilgenommen. "Es ist schon interessant, was hier auf dem Gelände alles passiert", sagt Britta Wendt. Die Führung endet am ehemaligen Pförtnerhaus. Helme abgeben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort