Dinslaken/Voerde/Hünxe Die Sieger heißen Vöpel und Weiss

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Dass der Wahlkreis Oberhausen-Dinslaken eindeutig an Dirk Vöpel von der SPD ging, hatte jeder erwartet. Aber im Nachbarwahlkreis ging's weniger knapp aus als erwartet. Sabine Weiss (CDU) wiederholte ihren Wahlerfolg von 2009.

 Dirk Vöpel zieht in den Bundestag ein.

Dirk Vöpel zieht in den Bundestag ein.

Foto: Martin Büttner

Zehn Jahre lang war sie Bürgermeisterin in Dinslaken. Deswegen ging auch am Sonntag bei der "Wahlparty" im Dinslakener Rathaus immer mal wieder ein Blick in den Nachbarwahlkreis, in dem Sabine Weiss antrat. Aber anders als vor vier Jahren, als es bis zum letzten Stimmbezirk dauerte, bis feststand, dass die Christdemokratin mit dem hauchdünnen Vorsprung von 351 Stimmen ihrem SPD-Konkurrenten Ulrich Krüger den Wahlkreis abgejagd hatte, war recht schnell die Spannung raus. Von Anfang an zeigten die Zahlen der ausgezählten Wahlbezirke einen Vorsprung für Sabine Weiss an, und das blieb bis zum Schluss so. Am Ende lagen diesmal satte 6467 Stimmen zwischen Weiss und Krüger. Mit 43,46 Prozent holte sie sich den Wahlkreis 113 Wesel I, zu dem Voerde und Hünxe gehörten.

Auch die Dinslakener Wähler machten es nicht sonderlich spannend. Sie verteilten ihre Zweitstimmen gewissermaßen im Bundestrend. Die SPD legte von 39,3 auf 40,2 Prozent leicht zu, die CDU deutlich von 25,3 auf 31,6 Prozent. Die FDP stürzte von 11,1 auf 3,9 Prozent ab, die Grünen verloren von 9,6 auf 6,7 und die Linken von 9,9 auf 7,8 Prozent.

Dirk Vöpel holten den Wahlkreis Oberhausen-Dinslaken klar für die SPD, konnte das Ergebnis im Vergleich zu seinem Vorgänger Michael Groschek aber nur unwesentlich steigern. Besser machte es da die Christdemokratin Marie-Luise Dött, die 2009 27,4 Prozent der Stimmen erreichte, diesmal aber die 32-Prozent-Marke durchbrach. Für ein Direktmandat reicht das nicht, aber sie wird den Einzug über die Landesliste ihrer Partei in denBundestag einziehen. Die Grüne Bärbel Höhn musste genauso wie der Linke Niema Movassat Verluste hinnehmen. Böse erwischte es die Liberale. Dorothea Dresenkamp kam nicht mal mehr auf zwei Prozent der Stimmen.

Für mehr Diskussionen als die Ergebnisse vor Ort sorgte dann auch eine ganz andere Frage. Dass die absolute Mehrheit für die CDU greifbar war, löste gemischte Reaktionen aus. Für die Christdemokraten war das kein Grund zum Jubeln, sie sahen die mögliche Alleinregierung im Bund eher skeptisch. Anders die Vertreter der SPD: Denen wäre ein solches Ergebnis ganz willkommen gewesen. Die Erfahrungen als Juniorpartner einer von Angela Merkel geführten Koalition haben offenbar nachhaltig Spuren hinterlassen. Eine erneute große Koalition ist, das machten die Reaktionen deutlich, auf keinen Fall das Traumergebnis der Sozialdemokraten. Ihr Kalkül: Ohne Koalitionspartner stünde die Union ganz allein im Feuer, die SPD dagegen könnte kraftvoll Opposition machen.

(RP)
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