Reportage Am Montag Die Radfahrsaison ist eröffnet

Dinslaken · Kaum wird es draußen etwas wärmer, entdecken viele Menschen die Lust am Radfahren wieder. Vor dem Start in die neue Radsaison gibt es allerdings einiges zu beachten. Bei Neukäufen geht der Trend weiter zum Elektroantrieb.

 Thomas und Iris Muhs haben durch ihre E-Bikes überhaupt erst zum Radfahren gefunden. Mittlerweile machen sie regelmäßig Touren.

Thomas und Iris Muhs haben durch ihre E-Bikes überhaupt erst zum Radfahren gefunden. Mittlerweile machen sie regelmäßig Touren.

Foto: Martin Büttner

Auf dem Parkplatz des Geländes von Zweirad Vogel tummeln sich viele Fahrrad-Interessierte. Zum Start der Saison gibt es hier einen Fahrrad-Flohmarkt, bei dem es einige Schnäppchen zu ergattern gibt. Aus Interesse sind auch Iris und Thomas Muhs aus Voerde hierher gekommen - und zwar mit dem Fahrrad. "Wir sind früher kaum Rad gefahren. Aber durch unsere E-Bikes haben wir die Lust am Radfahren entdeckt", sagt Thomas Muhs. Seitdem sind die beiden häufiger mit dem Drahtesel auf Tour. "Es macht einfach Spaß, irgendwo hinzufahren und das ganz ohne Anstrengung", sagt Thomas Muhs. Er selbst würde jedem, der sich ein Fahrrad kaufen möchte, direkt zur Anschaffung eines E-Bikes raten.

 Fahrradhändler Joachim Vogel in der E-Bike-Abteilung von Zweirad Vogel, die sich mittlerweile verdoppelt hat, Dank neuer Modelle.

Fahrradhändler Joachim Vogel in der E-Bike-Abteilung von Zweirad Vogel, die sich mittlerweile verdoppelt hat, Dank neuer Modelle.

Foto: Büttner

Dass der Trend in Richtung Elektroantrieb geht, ist auch für Fahrradhändler Joachim Vogel klar. "Wir haben unsere E-Bike-Abteilung gerade noch in der Größe fast verdoppelt", berichtet er. Das liegt auch daran, dass die Fahrräder mit Elektroantrieb längst nicht mehr nur für ältere Herrschaften gemacht sind. "Die Modelle werden immer sportlicher. Es gibt auch viele Trekkingräder oder Mountain-Bikes mit Elektroantrieb", erklärt Joachim Vogel.

Damit im Zusammenhang steht auch ein neuer Trend: Ein Leasing für Diensträder. Die werden mittlerweile Dienstwagen gleichgestellt. Unternehmen, die ihren Angestellten Diensträder zum leasing anbieten sparen Geld. "Außerdem sind die Arbeitnehmer natürlich auch gesünder und kommen direkt wach am Arbeitsplatz an, wenn sie mit dem Fahrrad fahren", sagt Joachim Vogel. Mit den E-Bikes ist das natürlich leichter machbar, ohne verschwitzt und außer Atem am Arbeitsplatz anzukommen. Zugleich sparen die Arbeitnehmer auch noch Geld: Durch das Leasing lassen sich bis zu 40 Prozent der Kosten für das neue Fahrrad sparen.

Wer bei steigenden Temperaturen und schönerem Wetter mit seinem bereits vorhandenen Fahrrad auf Tour gehen möchte, sollte einiges beachten. "Man sollte den Luftdruck der Reifen und die Funktionsfähigkeit von Bremsen und Beleuchtung überprüfen", sagt Joachim Vogel.

Eine Reinigung des Rades, bei der man auch mal alle Kabel checkt, ist auch nicht verkehrt. "Wer es professionell haben möchte, der bringt sein Rad zum Fahrradhändler seines Vertrauens", sagt er. Bei Zweirad Vogel kann man den Rundum-Check in einer TÜV-zertifizierten Werkstatt machen lassen. "Besonders bei den E-Bikes ist die Wartung etwas komplizierter", erklärt Joachim Vogel. "Das ist wie bei Autos auch: Mittlerweile stehen unsere Mitarbeiter da auch mit dem Laptop in der Werkstatt und machen Software-Updates." Außerdem stellt Joachim Vogel fest, dass sich auch viele Radfahrer passende Kleidung für ihre Touren auf zwei Rädern zulegen und auch vermehrt auf das Thema Sicherheit achten. "Besonders freut mich, dass mittlerweile die Mehrheit unserer Kunden einen Radhelm trägt", sagt er.

Letztere Erfahrung teilt auch Fahrradhändler Marc Nellessen, der sein Geschäft in der Dinslakener Altstadt hat. Auch bei ihm sind Fahrradhelme sehr gefragt. "Die Mehrzahl der tödlich verunglückten Radfahrer stirbt durch Kopfverletzungen", sagt er. In seinem Geschäft ist der Trend zum E-Bike ungebrochen. Immer mehr Räder im Sortiment laufen mit elektrischer Unterstützung. Einige Kunden lassen sich in dieser Hinsicht gerade von einem Mitarbeiter beraten. "Ich denke, in 20 Jahren werden wir in Deutschland kaum noch ein Fahrrad ohne Elektromotor haben", sagt Nellessen.

In sein Geschäft kommen derzeit viele Kunden, die ihr Fahrrad - passend zum Frühjahr - zur Inspektion bringen wollen. "Ich rate meinen Kunden immer, das möglichst im Winter zu machen, wenn sie ohnehin nur selten oder gar nicht Rad fahren. Jetzt kommen bei dem schöner werdenden Wetter natürlich geballt viele Anfragen deswegen", erklärt er. Die ersten Wochen der neuen Radfahrsaison sind in dieser Hinsicht für die Fahrradhändler etwas stressig. "Aber das ist ja positiver Stress", sagt Marc Nellessen.

(fla)
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