Dinslaken Die Kinder von Togo liegen Jutta Ulrich besonders am Herzen

Dinslaken · Wenn Jutta Ulrich über Togo spricht, gerät sie ins Schwärmen. Das ist auch an diesem Vormittag im evangelischen Gemeindezentrum in Hiesfeld so, als sie und ihr Mann Klaus den Zuhörern das westafrikanische Land am Golf von Guinea näherbringen. Der pensionierten Lehrerin, die zum vierten Mal Togo besuchte, liegen vor allem die Kinder am Herzen, die sie mit dem Verein "Togo-Projekte" mit Schulmaterialien versorgt. Alles, was die Schüler brauchen, werde am Ort gekauft. Die Kinder sind die Zukunft, sagt sie. Und jedes verdiene eine Chance.

Nach einleitenden Worten von Monika Eilert-Langert, Sprecherin des seit zwei Jahren bestehenden Afrika-Stammtisches, berichtet Jutta Ulrich, was der Verein seit 2007 erreicht hat: Vier Kindergärten konnten in ländlichen Regionen gebaut und eingerichtet werden. Dort werde den Kleinsten schon Französisch beigebracht, die Amtssprache in Togo. Können die Kinder beim Eintritt in die Schule diese Sprache nicht sprechen oder schreiben, komme es sehr oft zu Schulabbrüchen. Dann schließt sich schon bei den jungen Menschen der Kreis der Armut, denn Togo ist ein von politischen Unruhen und Arbeitslosigkeit gezeichnetes Land.

"Die Togolesen sind herzlich und gastfreundlich. Sie führen ein einfaches Leben mit wenigen Dingen. Sie besitzen nicht viel, aber was sie haben, ist Freundlichkeit." Es wird schnell deutlich, wie sehr sich Jutta Ulrich mit Togo und den Menschen dort verbunden fühlt. Die Kinder hätten kaum Berührungsängste, seien gut erzogen und zeigten Anerkennung gegenüber der älteren Generation und deren Lebensleistung.

"Togo. Das ist eine Idylle am Meer", schwärmt die Reisende. Sie möchte die schönen Seiten des Landes zeigen und entführt die Besucher mit ihren Fotos in eine andere Welt, in der Hütten aus Palmblättern gebaut werden und die Menschen am Meer schwere Fischernetze gemeinschaftlich an Land ziehen. Das gesamte Dorf sei am Einholen der Netze beteiligt, weiß Ulrich zu berichten.

Es seien die Ursprünglichkeit des Landes und die Entschleunigung des eigenen Lebens, die sie so sehr faszinieren. Ihr Bericht und das Foto eines völlig überladenen Kleinbusses sorgen besonders für Heiterkei. Vier Ziegen stehen auf dem Dach eines Busses unter hoch aufgebautem Gepäck. "Aus Platzmangel saß ein Hahn zwischen meinen Füßen", sagt sie lachend und einmal mehr wird klar, dass sie keine Berührungsängste kennt. Auf die Frage, wann sie wieder nach Togo fahre, flüstert Ulrich geheimnisvoll: "Nächstes Jahr."

(sg)
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