Dinslaken Die gute Anbindung ist das große Plus

Dinslaken · Lore Penzel ist der Meinung, dass der Dinslakener Handel insgesamt vom neuen Einkaufszentrum profitieren kann.

 Lore und Jochen Penzel in ihrem Küchenstudio an der Ritterstraße. Von der Neutor-Galerie erhofft sich Lore einen Schub für die Dinslakener Altstadt.

Lore und Jochen Penzel in ihrem Küchenstudio an der Ritterstraße. Von der Neutor-Galerie erhofft sich Lore einen Schub für die Dinslakener Altstadt.

Foto: jok

Lore Penzel kann sich noch ziemlich gut daran erinnern, als vor Jahrzehnten Hertie am Neutor eröffnete. "Damals sagte man auch, Hertie nimmt den anderen Geschäften die Kunden weg. Aber war es so? Nein, war es nicht. Deshalb bin ich auch unbedingt für die Neutor-Galerie, damit Menschen nach Dinslaken kommen, die entweder lange nicht mehr oder noch gar nicht bei uns zum Einkaufen waren", sagt Lore Penzel vom gleichnamigen Küchenstudio in der Altstadt.

Für sie besteht zwischen der modernen Neutor-Galerie und dem früheren Hertie-Kaufhaus kein gravierender Unterschied. "Es ändert sich doch nichts, außer dass es im Vergleich zu früher größer und schöner geworden ist. Ich finde, dass die Neutor-Galerie noch moderat geworden ist und dass eine Stadt mit 70 000 Einwohnern wie Dinslaken so etwas stemmen kann", findet Lore Penzel, die insgesamt große Hoffnungen in das Projekt setzt: "Natürlich wird es auch die typischen Centerkunden geben, die nur in ihre Geschäfte in der Neutor-Galerie gehen und dann wieder verschwinden.

Aber es gibt auch Leute, die gerne noch bummeln, kommunizieren und zum Abschluss in eine Kneipe auf ein Bier gehen wollen. Die Holländer nähmen sich zum Beispiel manchmal extra einen Tag Urlaub, fahren ins Umland und wollten Neues erleben und einen schönen Tag verbringen. Für solche Kunden sei es Dinslakens großes Plus, dass es von der Neutor-Galerie eine gute Anbindung zur Neustraße bis hin zum Altmarkt gibt. Das Centro sei im Gegensatz dazu auf der grünen Wiese gebaut und da fahre doch keiner mehr rüber in die Innenstadt.

Lore und Jochen Penzel betreiben seit 18 Jahren ihr eigenes Küchenstudio und können auf 37 Jahre Erfahrung in der Branche zurückblicken. Ob das neue Einkaufszentrum auch Vorteile für sie selbst mitbringt, mag Lore Penzel nicht vorhersagen: "Man wird sehen, ob die Friedrich-Ebert-Straßen-Barriere für die Leute kein Hindernis ist und sie weiter bis zum Altmarkt kommen. Ich kann nur sagen, dass wir Geschäftsleute am Altmarkt mit viel Herzlichkeit, Fachkompetenz, Freundlichkeit und Empathie für unsere Kunden da sind, die sie bei Amazon nicht bekommen. Das gibt es an ganz vielen Ecken in Dinslaken, auch in der Neustraße und am Neutor, wodurch unsere Stadt doch schön bunt wird."

Gut sei aber auch nicht alles: "Es gibt Kollegen, die noch aus dem Quark kommen müssen. Sie müssen kundenorientierter sein und den Kunden überzeugen zu kommen. Der Kunde lässt sich nicht einfach überreden zu kommen."

Als Fernziel würde sich Lore Penzel wünschen, wenn durch den Bau der Neutor-Galerie die komplette Stadt attraktiv wird. Dazu zählt sie die Umgestaltung der Bahnstraße, wünscht sich eine hellere Bohlenpassage sowie mehr Blumenbeete, Bänke und Abfalleimer. Die Kaufleute und Filialleiter, die Hausbesitzer und auch die Stadt müssten dafür aktiv werden.

"Neben einer schönen Neutor-Galerie, der Neustraße und dem Altmarkt darf die Peripherie nicht gleich abfallen. Dann könnte es ein Gesamtkunstwerk werden", sagt Lore Penzel.

(gaa)
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