Voerde Die City muss attraktiver werden

Voerde · Eine Gruppe von Investoren, die „Stadtzentrum Voerde Projekt GmbH“, plant die Neugestaltung der Innenstadt. Die Voerder freut das. Sie sindmit ihrer Innenstadt unzufrieden. Neue Geschäfte, ein Kino, Restaurants und kinderfreundliche Cafés stehen auf der Wunschliste ganz oben.

Noch nicht alle Voerder Bürgerinnen und Bürger haben von den Plänen einer Innenstadtveränderung gehört. Darauf angesprochen reagieren sie jedoch erfreut, denn dass sich im Ortszentrum etwas tun muss, wird beim Anblick leerstehender Geschäfte und dem großen „Schandfleck“ Parkdeck mehr als deutlich. Um sich in der unmittelbaren Nachbarschaft mit Wesel und Dinslaken konkurrenzfähig zu behaupten, fordern die Voerder mehr Attraktivität für ihr Stadtzentrum. Das ist das Ergebnis einer Umfrage zu den Wünschen der Bürger, die die RP im Stadtzentrum unternahm.

„Es fehlt eine ganze Menge“

Ivona Nieslony fehlt gleich „eine ganze Menge“ in Voerde. Sie weicht auf Städte in der Umgebung aus, weil sie Modegeschäfte, ein Kino oder auch Fastfood-Ketten wie McDonald’s vermisst. Der zweifachen Mutter fehlen aber auch Orte, wo sie einfach mal einen Kaffee trinken gehen kann. „Es gibt kein Café für Eltern, wo die Kinder in der Zeit auf einem Indoorspielplatz rumtollen können. Außerdem haben wir in Voerde drei Kneipen, wo ich als Normalo aber nicht hingehen kann.“

Sie bleibt aber in Voerde wohnen, weil ihre Kinder hier zur Schule gehen und nicht aus der gewohnten Umgebung gerissen werden sollen. Doch sie gibt zu, dass ihre Familie bereits an einen Ortswechsel gedacht hat: „Man hat aber schon überlegt, ob man wegziehen soll. Es ist hier schon fast zu ruhig“, sagte Nieslony.

Kinderfreundlichere Cafés stehen ebenfalls auf der Wunschliste von Nadine Orlowsky. „Gut, wir haben jetzt Ernsting, aber es gibt kein Café mit Spielecke“, meinte sie. Ihr können die Umsetzungen einer neuen Stadtplanung nicht schnell genug gehen, denn ihrer Meinung nach „muss sich alles ändern. Voerde ist tot“.

Dieser Meinung ist auch ihre Freundin Stephanie Ondra. Wenn sie sich mit Bekannten und Freunden verabredet, dann fahren sie immer gleich nach Dinslaken. „Wir gehn dann ins Matrix, aber hier in Voerde wüsste ich nicht, wo man überhaupt hingehen könnte.“

„Fortschritte sind zu erkennen“

Yilmaz Öztürk spielt bei Glückauf Möllen Fußball und ist mit der Voerder Innenstadt eigentlich zufrieden. Das neue Sparkassen-Gebäude ist für ihn ein erste Ansatz, dass es mit Voerde weiter bergauf geht. „Fortschritte sind zu erkennen und es hat sich ja was verändert, aber es muss noch weitergehen“, sagte er. Ihn stört es, dass sich am Marktplatz nur Parkplätze befinden und ihm fehlt es an Alternativen in der Gastronomie. „Wir haben nur Imbissbuden und Stehpizzerien, dazu vier Eisdielen. Ein Restaurant, wo ich mit meiner Familie hingehen kann, das haben wir nicht. Dann fahre ich nach Dinslaken oder direkt nach Marxloh ins Klein-Istanbul“, meinte er mit einem Lachen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort