Omikron macht Hoffnungen zunichte Der Voerder Karnevalszug 2022 ist abgesagt

Voerde · Kein Helau, kein Kamellewerfen, keine Party auf der Straße: Der Voerder Karnevalsverein hat den Zoch abgesagt. Omikron habe ihn „gekillt“.

 Straßenkarneval gibt‘s nicht coronakonform. (Symbolbild)

Straßenkarneval gibt‘s nicht coronakonform. (Symbolbild)

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Es wird auch dieses Jahr keinen Karnevalszug in Voerde geben. Das hat der 1. Voerder Karnevalsverein (VKV) am Donnerstag mitgeteilt. „Bis Ende Februar sehen wir nicht, dass es keine 2G- oder 3G-Vorgabe mehr geben würde. Und das können wir auf keinen Fall kontrollieren“, erklärt der Vorsitzende Martin Scholz. Schon nach den derzeit gültigen Regelungen könne man die Sache überhaupt nicht planen. „Wir haben bestehende Verordnungen, und die lassen nicht mal zu, dass Dirk Haarmann“ – also der Bürgermeister von Voerde – „den Zug genehmigen könnte“, so Martin Scholz.

Noch im Dezember hatte der VKV einigermaßen optimistisch auf die Planungen für den Zug geblickt. Zumindest war es den Voerdern noch zu früh für eine Entscheidung, als die Narren in Wesel ihren Umzug schon aufgaben. Aber da hatte man es auch noch mit der Delta-Variante des Coronavirus zu tun, erklärt Martin Scholz. Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante und das Emporschnellen der Inzidenzzahlen hätten die Hoffnungen nun „gekillt“.

Weder könne man unter den gegebenen Umständen in irgendwelche Vorbereitungen einsteigen, noch könne man sich einen corona-sicheren Zug ausmalen: mit Masken und Abstand auf dem Prunkwagen? Hygienekonzept im Straßenkarneval?

Gefallen ist die traurige Entscheidung am Mittwochabend in einer spontanen Zusammenkunft der Verantwortlichen vom VKV. Zuvor hatte es am Dienstag eine letzte ausführliche Rücksprache mit der Stadtspitze gegeben. Martin Scholz informierte noch am Mittwoch die befreundeten Vereine: „Die haben das alle schon kommen sehen“, sagt er. Am Donnerstag schrieb er sämtliche Mitglieder an.

Es werde bestimmt viel Traurigkeit geben – bei den Mitgliedern, Bürgerinnen und Bürgern, vor allem bei Kindern. Eine Enttäuschung ist es auch für das erste Voerder Dreigestirn. Als Premiere in der Geschichte ihrer Vereine hatten VKV und die Karnevalsabteilung des Männergesangsvereins „Eintracht“ Spellen im Herbst Prinz Florian, Bauer Pippo und Jungfrau Benny inthronisiert. Die drei sollen nun einfach an der Macht bleiben und die nächste Session richtig feiern können. Der VKV ist auf jeden Fall dafür. In Spellen muss darüber noch beschlossen werden, aber die Signale seien positiv, heißt es.

Um wenigstens ein bisschen Karnevalsflair zu verbreiten, planen die Voerder Vereine für Ende Februar eine Karnevalsreise. Drei Tage lang wollen sie durch Kitas, Grundschulen und Seniorenheime tingeln: das Dreigestirn im Ornat und Abordnungen der Vereine in voller Montur, vielleicht auch die Kindertanzgruppe. Je nachdem, was die Corona-Regeln dann gestatten.

Außerdem steht bislang noch die Planung für eine ökumenische Karnevalsmesse am Samstag, 12. Februar, in der Sankt-Paulus-Kirche in Voerde mit einigen Karnevalsliedern von der Orgel und verkleideten Besuchern.

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