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Dinslaken Der Sommer, der ein Winter ist

Dinslaken · Eis essen und Grillen bei Regen? Kalte und ungemütliche Tage im Hochsommer halten Groß und Klein von ihren üblichen Sommeraktivitäten ab.

 Arli Pieruz verkauft weniger Eis, dafür aber mehr Kuchen und warme Getränke.

Arli Pieruz verkauft weniger Eis, dafür aber mehr Kuchen und warme Getränke.

Foto: Martin Büttner

15 Grad, Wolken und Regen — Sommer 2011. Grill- und Freibadwetter? Fehlanzeige. Auch das üppige Eissortenangebot der Dinslakener Eiscafés kann die Menschen in diesem Jahr nicht so recht ins Freie locken.

"Die Kunden kaufen in diesem Jahr definitiv weniger Eis, dafür fixieren sie sich aber auf warme Getränke, wie Cappuccino", stellt Arli Pieruz von "Eis Pieruz" im Gespräch mit der Rheinischen Post fest. "Natürlich wird auch weniger Eis produziert, aber zum Glück haben wir aufgrund der sehr warmen Frühlingsmonate März und April einen guten Start gehabt. Somit gleicht sich das Geschäft wieder aus.

Hinzu kommt unser Angebot an Kuchen, das wir normalerweise in den Herbst- und Wintermonaten intensiv anbieten, in diesem Jahr aber auch auf den Sommer ausgeweitet haben", sagt Pieruz. Trotzdem sind für viele ein paar mehr Sonnenstrahlen unerlässlich. "Das Wichtigste ist für uns das Wetter", sagte Vania Gavaz vom Eiscafé "De Rocca". "Die Kunden kommen bei schönem Wetter einmal mehr in der Woche, bei Regen bleiben sie dafür aber meistens ganz weg und kommen auch nur selten rein. Zudem steigen natürlich auch die Herstellungskosten", erklärt Vania Gavaz.

Nicht nur den schrumpfende Verzehr von Eis hat der regenreiche Sommer 2011 zur Folge. Bei Erfrischungsgetränken und Durstlöschern sieht dies nicht anders aus. "Gute Sommermonate sind gute Absatzbringer, das ist klar. Und unsere Absatzzahlen sehen natürlich nicht so aus wie im vergangenem Jahr", sagt Pressesprecher Thomas Münzer von der Getränkeunternehmensgruppe Hövelmann.

Es werde einfach weniger getrunken. "An sehr heißen Tagen ist besonders der Absatz an Mineralwasser als Durstlöscher sehr hoch. Darauf verzichten die Kunden in diesem Sommer mehr als auf Kaltgetränke mit Geschmack, die eher als Genussmittel fungieren und auch bei kaltem Wetter gerne mal getrunken werden", so Münzer.

Regentage im Hochsommer — was sagen denn die Hobbygriller dazu? Grillen bei Wind und Wetter? "Grillkohle und Grillfleisch kaufen die Kunden in diesen Monaten wesentlich weniger", so Jens Büscher, Chef des Edeka-Markts an der Kurt-Schumacher-Straße in Dinslaken. Jedoch gebe es keinen Umsatzunterschied lediglich eine Verschiebung im Sortiment. "Die Leute sind flexibel und kaufen anstatt Grillfleisch einfach Schweinebraten", so Büscher. Die Nachfrage an Apfelsaft und Limo, die in heißen Monaten sehr hoch ist, ist im Moment normal. "Große Umsatzunterschiede verspüren wir nicht."

Auch die hart erkämpfte Bikini- oder Badehosenfigur muss in diesem Jahr auf neue, schmucke Hüllen verzichten. "Nur die Hälfte der Bademoden, die wir im vergangenem Jahr verkauft haben, konnten wir dieses Jahr an den Mann oder die Frau bringen", berichtet Yvonne Piepenburg vom Schuh- und Sportshop "Boogen" in Dinslaken. Regenkleidung und Fliesjacken würden zurzeit den Verkauf ausmachen, das Sortiment an Bikinis und Badehosen bleibe jedoch nahezu unberührt. "Was bleibt, ist das Hoffen auf besseres Wetter", sagt Piepenburg.

Ob Grillen, Schwimmen oder Eis essen — die Laune der Kunden ist eindeutig getrübt, und die sommerlichen Temperaturen lassen weiterhin auf sich warten. Doch keine Sorge, der nächste Sommer kommt bestimmt — oder?

(RP)
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