Dinslaken Der Retter der Trabrennbahn

Dinslaken · Vor knapp zwei Jahren stand der Trabrennsport in Dinslaken auf der einzigen Halbmeilenbahn Deutschlands am Bärenkamp vor dem Aus. Doch Theo Lettgen kämpfte wie ein Löwe für ihren Erhalt. Jetzt haben ihn unsere Leser als "unseren Besten" vorgeschlagen.

 Ohne Theo Lettgen gebe es den Trabrennsport in Dinslaken heute wohl nicht mehr.

Ohne Theo Lettgen gebe es den Trabrennsport in Dinslaken heute wohl nicht mehr.

Foto: Jörg Kazur

Als der Trabrennverein Dinslaken und damit die Bahn am Bärenkamp Anfang 2010 auf Grund von Steuerschulden vor dem Aus stand, da hatte Theo Lettgen bereits einen langen Kampf hinter sich, den er am Ende erfolgreich bestehen sollte. Seit 2005 leitete er als Nachfolger von Ferdi Sax bereits die Geschicke des Vereins und übernahm im Januar des vergangenen Jahres auch Verantwortung im neuen Trabrennverein Niederrhein, der direkt im Anschluss an die Insolvenz gegründet worden war.

Seitdem müssen sich der 61-Jährige und sein Team täglich im immer kleiner werdenden Markt des Pferderennsports in Deutschland behaupten. "Doch wir kommen unseren Verbindlichkeiten nach und sind weiterhin ein nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor in Dinslaken", gibt sich Lettgen selbstbewusst, dass es mit dem Trabrennsport in Dinslaken auch in Zukunft weitergeht.

Dazu hatte er aber auch die Unterstützung der Stadt nötig, die nach der Auflösung des Pachtvertrages und dem Verkauf des bisherigen Stallgeländes für eine Entschuldung sorgte, so dass sich die Bahn heute nach dem Umzug weiterhin in einem vorzüglichen äußeren Zustand befindet. "Wir können uns in dieser Hinsicht auch mit den Bahnen in Schweden oder Frankreich messen, wo der Trabrennsport einen ganz anderen Stellenwert besitzt", weiß Lettgen, der stolz darauf verweist, dass "wir im Alltagssport immer noch den höchsten Rennumsatz in Deutschland aufweisen".

Theo Lettgen entstammt einer alten Dinslakener Gast- und Landwirtsfamilie, sein Vater war 1954 Mitgründer der Trabrennbahn. Schon als kleiner Junge kam in er in Kontakt mit Pferden, später machte er bei den Stahl-, Draht- und Röhrenwerken F. Meyer, einem der größten Arbeitgeber der damaligen Zeit in Dinslaken, eine Ausbildung zum Industriekaufmann.

Schon 1967 legte er die Amateurfahrerprüfung ab und gewann später auch einige Rennen. 1983 übernahm er als Rennleiter in Dinslaken und Recklinghausen Funktionärsaufgaben, bevor er 1987 auch beruflich als Leiter der Buchhaltung zum Trabrennverein wechselte. Dort schied er 2004 aus, stellte gleichzeitig einen Antrag auf Mitgliedschaft im Verein und wurde sofort zum Rechnungsprüfer gewählt. Theo Lettgen hat sich zwar mit dem Umstand abgefunden, dass die großen Zeiten im Trabrennsport allgemein und auch besonders in Dinslaken vorbei sind.

Doch eines ist ihm bis heute ein Rätsel und er wartet weiter auf dessen Aufklärung: "Ich verstehe nicht, wie der Bundesfinanzhof bei uns Gewinne ermitteln konnte, wo wir in den betreffenden Jahren doch nur Verluste gemacht haben."

Bis 2007 waren auch die Umzüge zu Sankt Martin eng mit dem Namen Theo Lettgen verbunden. Von 1983 an spielte er mehr als 100 Mal den Samariter auf dem Pferd, ehe er das in jüngere Hände gab.

(RP/rl)
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