Hünxe Der Mensch im Mittelpunkt - Otto Pankoks großes Werk

Hünxe · Zum 120. Geburtstag des bedeutenden Künstlers feiert das Museum in Drevenack eine Festwoche.

 Otto Pankok wäre am 6. Juni 120 Jahre alt geworden. Dies wird in der kommenden Woche gefeiert. Das Foto zeigt den Künstler vor einem Selbstporträt.

Otto Pankok wäre am 6. Juni 120 Jahre alt geworden. Dies wird in der kommenden Woche gefeiert. Das Foto zeigt den Künstler vor einem Selbstporträt.

Foto: Archiv

Otto Pankoks Werk ist gewaltig und außergewöhnlich zugleich. 6000 Kohlezeichnungen, 270 Holzschnitte und 270 Radierungen sowie etliche Lithographien und Bronzen hat der Künstler, der zu den bedeutendsten des 20. Jahrhunderts gehört, in seinem Leben geschaffen. Viele davon sind im Haus Esselt in Drevenack entstanden. Jenem Ort, den Pankok mit seiner Familie seit 1958 bewohnte. Dort lebte und arbeite er bis zu seinem Tod 1966.

Im Mittelpunkt seines Schaffens standen stets die Menschen, Tiere und Landschaften, seine Leidenschaft galt zudem den Verachteten und Verfolgten. "Es ist eine aus dem Herzen kommende Antwort auf die Schöpfung", so schreibt es auch das Otto-Pankok-Museum, das zwei Jahre nach seinem Tod von seiner Frau Hulda und seiner Tochter Eva in Drevenack gegründet wurde.

Um seine eigene Schöpfung geht es hingegen in der kommenden Woche. Denn Otto Pankok wäre am 6. Juni 120 Jahre alt geworden. Das soll gefeiert werden — und zwar mit einer Festwoche (siehe Infokasten), einer neuen Ausstellung und einer Veranstaltung, die den Weg in die Zukunft ebnen soll (siehe Zweittext). Im Fokus stehen dabei auch die Menschen, Tiere und Landschaften — doch diesmal sind es seine eigenen. So wird in der neuen Sommerausstellung erstmals die Familie gezeigt. Auch seine Hühner und sein Hund Nelly, der ihn während der nationalsozialistischen Zeit begleitet hat, werden abgebildet. Seine zweite Heimat Frankreich darf natürlich auch nicht fehlen. Und weil Pankok ein Einzelgänger war und seine Schwarz-Weiß-Kunst eigentlich keiner Stilrichtung eindeutig zuzuordnen ist, gibt es im Pumpenraum das kleine, besondere Bild zu sehen. Dazu gehören unter anderem farbige Zeichnungen und ganz frühe Collagen. "Dazu gibt es eine Zeitreise, die in Drevenack beginnt, über Frankreich und den Masuren bis hin zu Törwang in Oberbayern und zurück zum Haus Esselt führt — seinem letzten Lebens- und Schaffensort", sagt Annette Burger, stellvertretende Vorsitzende der Otto-Pankok-Gesellschaft und die pädagogische Leitung des Museums.

Apropos Pädagogik: Um diese bemüht sich das Museum seit einigen Jahren — mit Erfolg. So sind die Otto-Pankok-Grundschule in Drevenack und die Gesamtschule in Hünxe regelmäßig im Museum zu Gast. Neu ist auch die Kooperation mit dem Otto-Pankok-Gymnasium in Mülheim. Alle drei Schulen beteiligen sich auch an der Festwoche. So feiert die Otto-Pankok-Grundschule am 5. Juni ein Schulfest auf dem Gelände und hat zuvor Kohlezeichnungen und Acrylarbeiten auf Naturmaterialien im Museum gefertigt. Ein Abiturient des Mülheimer Gymnasiums wird zudem die Ausstellungseröffnung musikalisch gestalten.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort