Dinslaken. Der Linke, der ein Kümmerer sein will

Dinslaken. · Gerd Baßfeld kandidiert für das Bürgermeisteramt und möchte seine Fraktion zur drittstärksten im Rat machen.

 Gerd Baßfeld, Bürgermeisterkandidat der Linken, beim Wahlkampf auf dem Hiesfelder Markt

Gerd Baßfeld, Bürgermeisterkandidat der Linken, beim Wahlkampf auf dem Hiesfelder Markt

Foto: martin Büttner

"Man muss doch auch an Wunder glauben dürfen", sagt Gerd Baßfeld und schmunzelt. Mit diesem Satz hat er die Frage nach seinen Chancen am 25. Mai zum Chef im Dinslakener Rathaus gewählt zu werden, hinreichend beantwortet. Aber mit diesem Ziel tritt er ja auch gar nicht an. Als Bürgermeisterkandidat wird er zu Veranstaltungen eingeladen, nimmt an Podiumsdiskussionen teil und kann so seiner Partei zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffen und auf diese Weise vielleicht zum Erreichen des Ziels beitragen, das die Dinslakener Linken für realistisch halten. "Es wäre schön, wenn wir nach der Wahl die drittstärkste Fraktion im Rat wären", sagt Baßfeld.

Was ihn optimistisch macht, dies Ziel zu erreichen? "Die Menschen in Dinslaken haben mitbekommen, dass wir ihre Interessen vertreten." Sicher, die Haushalte haben die Linken in der ablaufenden Wahlperiode stets abgelehnt - aus grundsätzlichen Erwägungen. Weil sie Kürzungen im Personalbereich prinzipiell ablehnen. Weil sie alle kommunalen Sparanstrengungen ohnehin für sinnlos halten, solange Bund und Land nicht für eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Städte und Gemeinden sorgen. Als "Fundamentalopposition" haben sie sich freilich nie verstanden.

Unter der Führung von Gerd Baßfeld haben sie in Sachthemen mit den anderen Fraktionen und Gruppierung im Rat zusammengearbeitet "und das - zumindest mit den Kleinen - auf Augenhöhe", wie der Bürgermeisterkandidat findet.

Und sie haben versucht, sich als "Kümmerer" zu beweisen. Als die Nachricht von der absehbaren Schließung der Kaisers-Filiale in Hiesfeld bekannt wurde, waren die Linken die ersten, die auf dem Jahnplatz standen und Protestunterschriften gesammelt haben, mit denen sie dann zur Kaisers-Verwaltung gefahren sind und versucht haben, das Unternehmen in die Verantwortung zu nehmen. Das ist typisch linke Politik, wie Baßfeld sie versteht. "Politik muss den Schwachen helfen, muss die Unternehmen an ihre Verantwortung erinnern und, wo nötig, versuchen Druck zu machen", sagt er. Und so sieht er die Rolle der Linken beispielsweise auch in der Auseinandersetzung mit der Bahn um die barrierefreie Neugestaltung des Dinslakener Bahnhofs oder die Sicherheit an der Betuwe-Linie. Und auch wenn der sichtbare Erfolg solcher Aktion erst einmal ausbleibt, Baßfeld glaubt, dass die Dinslakenrinnen und Dinslakener solchen Einsatz dennoch nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern schätzen. Die Linken, so seine Erfahrung, würden inzwischen verstärkt von den Menschen angesprochen und um Unterstützung gebeten.

(RP)
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