Dinslaken Dawnay, Day bleibt im Boot

Dinslaken · Die Bebauung im Bereich Hertie/Hans-Böckler-Platz muss europaweit ausgeschrieben werden. Die britischen Hertie-Eigentümer Dawnay, Day sind auch unter diesen Bedingungen an einer baulichen Gesamtlösung interessiert.

Bürgermeisterin Sabine Weiss zeigte sich gestern zufrieden, dass die britischen Finanzinvestoren bei der Ausschreibung ihren Hut in den Ring werfen wollen. Das Gespräch zwischen ihr und dem Deutschland-Geschäftsführer der Kaufhauskette habe klare Signale gesetzt. „Dawnay, Day hat sein Interesse am Standort Dinslaken bekräftigt und will sich an der Ausschreibung als Investor beteiligen“, sagte die Bürgermeisterin.

Eine Chance für Dinslaken

Die von der Stadt beauftragte Anwaltskanzlei in Düsseldorf hatte, wie berichtet, kurzfristig die Notwendigkeit einer europaweiten Ausschreibung geprüft. Selbst der separate Verkauf des Hans-Böckler-Platzes an Hertie sei nicht ohne rechtlich negative Folgen möglich, meinen die Fachjuristen. Mit dieser Einschätzung fuhr in dieser Woche eine kleine städtische Delegation zur Deutschlandzentrale der britischen Hertie-Eigentümer.

Gestern Mittag informierte Sabine Weiss die Fraktionen über die neue Entwicklung. CDU-Fraktionschef Heinz Wansing sieht darin eine Chance für Dinslaken. „Es freut uns, dass Dawnay, Day sich auch unter diesen Maßgaben beteiligen will. Wir hoffen, dass der Investor nun auch bester Bieter sein wird. Denn dann haben wir die Möglichkeit, im Anschluss auch den zweiten Bauabschnitt unter Einbezug des alten Hertie-Gebäudes zu verwirklichen.“ Dass an einer europaweiten Ausschreibung kein Weg vorbei führen würde, sei zu befürchten gewesen, sagte er der RP.

SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Michael Heidinger nannte es „eine gute Nachricht, dass Dawnay Day ein starkes Interesse daran hat, den Standort Dinslaken weiter auszubauen. Wir begrüßen das.“ Heidinger ist sich allerdings auch des Risikos einer europaweiten Ausschreibung bewusst. Sollte der englische Investor nicht das Rennen machen, „hätten wir wieder nur den ersten Bauabschnitt“.

Heinz Brücker (Unabhängige Bürgervertretung und Sprecher der Initiatoren des Bürgerbegehrens) ist ebenfalls froh darüber, dass Dawnay, Day weiter im Boot bleiben will. Brücker bedauert allerdings, dass der neue Ausschreibungsmodus die Bebauung weiter verzögern wird. Die Einschätzung der Verwaltung, dass bereits zur Jahreswende ein Investor gefunden sein könnte, hält er für „sehr optimistisch“. Wichtig ist dem ubv-Fraktionschef, dass die Politik bei der Vorbereitung und Begleitung des Verfahrens nicht nur eingebunden wird, sondern ihr auch größtmögliche Gestaltungsspielräume zugestanden werden. In einem ersten Schritt sucht die Stadt nun Investoren-/Architektenteams. Wenn der Kreis der Interessierten feststeht, folgt in einem zweiten Schritt eine detailgenaue Angebotsaufforderung, in der auch städtebauliche Belange beschrieben werden. Die Verwaltung geht davon aus, dass Anfang 2009 klar sein wird, wie sich die Sache sich weiter entwickelt.

MEINUNG

(RP)
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